Am Niederrhein. . Für 25 Euro pro Jahr können Paten ein Jahr lang 100 qm Blumenwiese am Niederrhein finanzieren. Bauer Kanders hat selbst 10 000 qm Blühstreifen.

Bienenschutz, ganz praktisch: Ein Landwirt aus dem Kreis Kleve bietet Patenschaften für sogenannte „Bienenweiden“ an. Für 25 Euro im Jahr können Bürger je 100 Quadratmeter Blumenwiese sponsern. Für die Patenschaften wirbt der Bauer mit einer Kleinanzeige im Internetportal Ebay. „Ich hoffe, dass viele mitmachen“, sagt Jochen Kanders aus Uedem.

    Landwirt Jochen Kanders aus Uedem. 
    Landwirt Jochen Kanders aus Uedem.  © RLV

Sonnenblumen, allerlei Kleesorten, Öl-Rettig, Lupinen, Ringelblumen: Kanders selbst unterhält auf seinem Ackerbaubetrieb seit Jahren jedes Jahr rund 10 000 qm Blühstreifen. „Da können über die Patenschaften gerne nochmal 10 000 Quadratmeter hinzukommen“, erklärt der Landwirt im Gespräch mit dieser Redaktion. Und er betont: „Ich bin selbst immer begeistert, was in den Blühstreifen kreucht und fleucht - nicht nur an Bienen, auch an Insekten. . .“

Pate wird über die genaue Lage informiert

Das Patenschaftsprojekt ist angelehnt an die Idee des Bio-Landwirtes Peter Bodendörfer aus dem bayerischen Kirchensittenbach, der damit auf das aktuelle Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern reagiert hat. Der Pate wird über die genaue Lage der Fläche informiert und könne die Bienenweide besuchen. Jochen Kanders aus Uedem bietet zur Patenschaft auch ein Zertifikat an und ein Feldrandschild mit Hinweisen zur Blühmischung.

 Dieses Bild hat Kanders auf einem seiner Blühstreifen gemacht.
 Dieses Bild hat Kanders auf einem seiner Blühstreifen gemacht. © privat

Mais, Zuckerüben, Weizen und Kartoffeln: Bei, dem was er auf seinen Feldern stehen hat, ist Kanders nach eigener Aussage eigentlich nicht auf Bienen angewiesen – „das sind alles selbstbestäubende Pflanzen“. Bienenschutz findet der Landwirt aber dennoch wichtig – aus ökologischer Überzeugung, wie er erklärt. „Ich unterstelle mal, dass wir Landwirte alle einen grünen Daumen haben“, sagt der Uedemer, „wir leben in und mit der Natur.“