Berlin. Wenn es im Schritt juckt, brennt oder kneift, kann eine Volkskrankheit die Ursache dafür sein. Und die ist teilweise sogar tödlich.

Bei einem Jucken im Schritt denken wir vor allem an sexuell übertragbare Krankheiten. Chlamydien, Tripper oder Syphilis: Die Palette ist breit. Dennoch kann das ständige Kratzen im Intimbereich eine ganz andere Ursache haben, die die meisten gar nicht erst auf dem Zettel haben.

Eine schnelle Behandlung ist dann von entscheidender Bedeutung und kann vor einem schlimmeren Krankheitsverlauf bewahren. Doch um welche Krankheit handelt es sich und warum ist ein juckender Schritt ein Symptom dafür?

Juckender Schritt: Diabetes kann schuld sein

Überraschenderweise kann hinter dem Kratzbedürfnis im Intimbereich eine Diabetes-Mellitus-Erkrankung stecken. Denn: Ist die Krankheit entweder noch nicht diagnostiziert oder befindet sich im Anfang der Behandlung, neigt unsere Haut zu Trockenheit. Das liegt daran, dass Zucker im Körper nicht richtig abgebaut werden kann. Der Körper versucht dann, diesen Zucker „herauszuspülen“ und trägt ihn über den Urin ab.

Dadurch wird uns Flüssigkeit entzogen, die dann wiederum eine trockene Haut begünstigt – und die juckt uns ordentlich. Alternativ fördert der hohe Zuckeranteil im Blut die Bildung von Pilzen, den sogenannten Candida-Hefepilzen, die ebenfalls für Juckreiz sorgen.

Langfristig kann der hohe Blutzuckerspiegel Entzündungen begünstigen, die zu Nervenschädigungen führen und den Schritt empfindlich machen können. Wichtig: Bei einem juckenden Schritt handelt es sich um ein seltenes Symptom. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass andere Symptome wie häufiges Wasserlassen zuerst auftreten.

Diabetes: Die Folgen können tödlich sein

Das Jucken an sich ist erst einmal nicht gefährlich, auch wenn es durch regelmäßiges Kratzen zu Hautabschürfungen kommen kann, die sich in der Folge entzünden. Diabetes an sich ist jedoch deutlich gefährlicher und sollte schnellstmöglich behandelt werden, da Langzeitfolgen wie Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen und Schlaganfälle drohen. Im schlimmsten Fall versterben die Patienten an diesen Folgen. Allein in Deutschland sind jährlich 25.000 Todesfälle auf Diabetes zurückzuführen.

Juckender Schritt durch Diabetes: Das kann helfen

Sollten Sie den beschriebenen Juckreiz bei sich bemerken, sollten Sie zunächst Ihren Hausarzt aufsuchen und sich auf sexuell übertragbare Krankheiten und Diabetes untersuchen lassen. Wird dabei eine Zuckererkrankung festgestellt, ist es wichtig, die entsprechenden Medikamente einzunehmen und den Diabetes bestmöglich einzustellen, um die Entwicklung der genannten Langzeitschäden zu vermeiden.

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Gegen den akuten Juckreiz helfen rückfettende Feuchtigkeitscremes. Ihr Haus- oder Hautarzt kann im Einzelfall spezielle Präparate empfehlen, die den Juckreiz optimal behandeln.