Berlin. Mundgeruch kann durch Ernährung und schlechte Hygiene ausgelöst werden. Manchmal steckt aber auch eine gefährliche Krankheit dahinter.
Egal, ob in einem wichtigen Meeting, beim entspannten Treffen mit Freunden oder beim ersten Rendezvous – wir wollen auf keinen Fall durch unsere eigenen Körperdüfte negativ auffallen. Gerüche wie Achselschweiß lassen sich in der Regel durch Deodorant eliminieren, beim Mundgeruch hingegen ist die „Behandlung“ deutlich schwieriger.
Denn: in einigen Fällen kann hinter langanhaltendem, fiesen Geruch eine schwerwiegende Krankheit stecken, die in einigen Fällen sogar tödlich enden kann. Doch welche sind das, und ab welchem Punkt sollte man einen Arzt aufsuchen?
Vergleichsweise harmlos, aber übelriechend: mangelnde Mundhygiene
In den meisten Fällen ist der Mundgeruch auf die Ernährung zurückzuführen. Hat man etwa viel Knoblauch gegessen, kann der Geruch der Verdauung durchaus unangenehm sein. Meist ist der Mundgeruch ab nach einem Tag oder ausgiebigem Zähneputzen wieder verschwunden.
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Etwas komplizierter wird es, wenn der Mundgeruch auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen ist. Dann können sich verschiedene Bakterien ungehindert im Mund ausbreiten und Erkrankungen wie Karies, Abszesse und Pilzerkrankungen begünstigen. Das wiederum kann für einen unangenehmen Geruch sorgen. Durch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt kann diesen Krankheiten aber gut vorgebeugt werden.
Nagellack-Geruch aus dem Mund: Anzeichen für Stoffwechsel-Krankheit
Die „Zuckerkrankheit“ Diabetes begleitet die Betroffenen das gesamte Leben. Häufig wird die Krankheit jedoch vergleichsweise spät diagnostiziert, da sich die Symptome schleichend bemerkbar machen. Neben Abgeschlagenheit, Müdigkeit und gehäuften Wasserlassen kann jedoch auch Mundgeruch eines der ersten Anzeichen sein.
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Auffällig: Der Atem der Betroffenen riecht dann nach Aceton, einem der Hauptbestandteile von Nagellackentferner. Sind die Blutzuckerwerte sehr hoch, fehlt dem Körper schlichtweg Zucker, um das eigene System am Laufen zu halten. In der Folge werden vermehrt Eiweiß und Fette abgebaut. Dabei entsteht Aceton, das dann wiederum für den beschriebenen Geruch sorgt und auf Diabetes hinweist. Da Diabetes schwere Folgen mit sich bringen kann, sollten Sie in diesem Fall schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Urin-Geruch: Das Filterorgan ist beschädigt
Die Niere ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper. Sie filtert Schadstoffe aus unserem Blut heraus und sorgt somit für eine langanhaltende Gesundheit. Ist die Niere jedoch beschädigt oder funktioniert gar nicht mehr, können diese Schadstoffe über das Blut in unsere Lunge gelangen und werden ausgeatmet. Das macht sich durch einen unangenehmen Geruch bemerkbar, der an Urin erinnert.
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Faulige Eier: Anzeichen für schweren Organschaden
Der Geruch von fauligen Eier ist nie schön. Wenn der Atem danach riecht, kann das jedoch der Hinweis auf eine Schädigung der Leber sein. Die Leber ist für den Stoffwechsel verantwortlich und wandelt die meisten Nähr- und Schadstoffe in „brauchbares“ Material um. Ist sie allerdings in ihrer Funktion gestört, können diese Stoffe in die Blutbahnen gelangen und wie bei der Niere für einen unangenehmen Geruch sorgen.
Verwesungsgeruch: Tödliche Krankheit kann dahinterstecken
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen. Allein in Deutschland sterben pro Jahr etwa 240.000 Menschen daran. Die Symptome für eine Krebserkrankung sind vielfältig und variieren je nach Art und betroffener Körperstelle.
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Leiden die Patienten an Hals- oder Rachenkrebs, macht sich das häufig durch einen starken Mundgeruch bemerkbar, der nach Verwesung riecht. Durch die Tumore und innere Verletzungen können feste oder gasige Bestandteile aus der Verdauung in die Atemwege gelangen und dort für Mundgeruch sorgen. In der Regel machen sich aber andere Symptome bemerkbar, bevor der Krebs anhand des Mundgeruchs festgestellt wird. Da Krebs tödlich sein kann, sollten Sie bei anhaltendem Mundgeruch dringend einen Arzt aufsuchen.