Düsseldorf. Die Invictus Games 2023 starten Samstag in Düsseldorf. Das deutsche Team wurde am Freitag im Landtag NRW begrüßt. Ein Moment sorgte für Tränen.

Sportlich und sehr emotional ging es am Freitag im nordrhein-westfälischen Landtag zu. Im Plenarsaal waren am Morgen nur wenige Politikerinnen und Politiker in Anzug oder Kostüm zu sehen. Auf den Stühlen der Abgeordneten saßen stattdessen etwa 40 Sportlerinnen und Sportler in schwarz-rot-gelben Trainingsshirts sowie ein riesiges Plüsch-Faultier als Maskottchen. Landtagspräsident André Kuper begrüßte das „Team Deutschland der Invictus Games 2023“, die am Samstag in Düsseldorf unter dem Motto „A home for respect“ beginnen. Übersetzt heißt das „Ein Zuhause für Respekt“.

Invictus Games: Rund 1500 Menschen aus 21 Nationen in Düsseldorf

Der Name der Spiele setzt sich aus dem lateinischen Wort „invictus“ (deutsch: unbesiegt) und dem englischen Wort „games“ (deutsch: Spiele) zusammen. Bei dem internationalen Sportfestival, das im Jahr 2014 durch Prinz Harry ins Leben gerufen wurde, treten Soldatinnen und Soldaten und in diesem Jahr auch erstmals Polizistinnen und Polizisten sowie Feuerwehrleute gegeneinander an, die im Einsatz Verletzungen an Körper und Seele erlitten haben. 500 Menschen aus 21 Nationen sind in der Landeshauptstadt dabei. Außerdem werden rund 1.000 Familienangehörige und Freunde erwartet.

Sie alle vereint, dass Sie dunkle Momente in ihrem Leben erlebt haben. Ihre Teilnahme ist ausdrücklich ein mutmachendes ‚Ja‘ zum Leben“, sprach Landtagspräsident Kuper zum deutschen Team, zu dem vier Rollstuhlfahrer zählen. Anschließend trat Generalleutnant Markus Laubenthal ans Mikrofon, um sich bei den Teilnehmenden zu bedanken und ihnen Respekt zu zollen.

Angehörigen-Rede sorgt für „Standing-Ovation“ und Tränen

Emotional wurde es im Plenum, als Annika Kanzenbach redete, die Ehefrau eines einsatzversehrten Soldaten. Bereits zwei Tage nach der Hochzeit sei ihr Mann in ein Kriegsgebiet ins Kosovo geschickt worden. Zehn Jahre später erhielt der Vater ihrer vier Kinder die erschütternde Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“. Für das Ehepaar und die Kinder folgten harte Jahre, in denen sie sich mehr Verständnis und Respekt von der Bundeswehr gewünscht hätten.

Prinz Harry kommt nach Düsseldorf. Das hat er am Samstag vor„Eine verletzte Seele ist für Außenstehende immer schwer zu verstehen, weil sie nicht sehen können, wie es dem Betroffenen geht“, so Kanzenbach. Dass die Invictus Games 2023 in Deutschland stattfinden, sei eine große Chance für Betroffene, das Thema Einsatzschädigung öffentlich ins Gespräch zu bringen. „Lassen Sie das Motto ,Ein Zuhause für Respekt‘ auch nach den Spielen nicht zu leeren Worten werden“, appellierte die Kanzenbach an Politik, Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr. Das Publikum belohnte ihre Rede mit „Standing-Ovationen“.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung: Fußballprofi Toni Kroos grüßte die deutsche Mannschaft in einer Video-Grußbotschaft und wünschte ihr Glück bei den Wettkämpfen. Zum Schluss überreichte André Kuper dem „Team Deutschland“ die offiziellen „Hoodies“ des Landtags für die Invictus Games.