An Rhein und Ruhr. Starkregen, Dürreperioden, Stürme: Die Feuerwehren in NRW stellen sich auf neue Einsatzlagen ein. Ihre Gewerkschaft dringt auf neue Ausrüstung.
Starkregen, Dürreperioden, Stürme. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen auch Nordrhein-Westfalen. Die Feuerwehren an Rhein und Ruhr stellen sich deswegen auf neue Einsatzlagen ein. Die Feuerwerk-Gewerkschaft dringt auf Verbesserungen bei der Ausrüstung und der Ausbildung insbesondere wegen der möglicherweise steigenden Waldbrandgefahr.
In einer Studie hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) bereits vor drei Jahren darauf hingewiesen, dass sich die Zahl der Tage, an denen starker Regen fällt, in NRW „tendenziell erhöht“ habe. Die Folge: Mehr überschwemmte Keller, mehr Einsätze für die rund 85.000 Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren und ihre rund 15.000 Kollegen in den Berufsfeuerwehren.
Vermehrt Probleme mit Waldbränden
In den vergangenen beiden Sommern machte den Feuerwehren zudem die Dürre zu schaffen.„Wir haben wegen der Trockenheit vermehrt Probleme mit Waldbränden gehabt“, erklärt Dirk Viertelhaus, Landesvorsitzender der Feuerwehr-Gewerkschaft DFeuG. Und: Wegen der sinkenden Wasserstände in Teichen oder Flüssen, sei die Wasserentnahme schwieriger geworden.
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Laut Landesinnenministerium stellen sich die Feuerwehren schon seit längerem auch auf die „erhöhten Anforderungen durch wetterbedingte Einsätze“ ein, auch aufgrund der Erfahrungen mit den Rhein-Hochwassern 1993 und 1995 oder den Stürmen Kyrill und Ela in den Jahren 2007 und 2014. Aktuell sei die Zahl der Schulungen und Übungen zur Waldbrandbekämpfung erhöht worden.
Polizeihubschrauber können beim Löschen helfen
„Die Waldbrandausbildung wird deutlich intensiviert“, sagt auch Christoph Schöneborn, Chef des Verbands der Feuerwehren NRW. Er lobt das Land für die Ausrüstung von Polizeihubschraubern mit Lasthaken, an denen Löschwasserbehälter befestigt werden können. „Das ist eine alte Forderung von uns, die jetzt umgesetzt worden ist“, so Schöneborn. Er hält die Feuerwehren in NRW für die neuen Einsatzlagen gerüstet.
Gewerkschaftschef Viertelhaus hingegen sieht noch Nachbesserungsbedarf insbesondere bei der Schutzausrüstung. „Da braucht man anderes als bei der Bekämpfung von Hausbränden. Darüber muss man sich Gedanken machen“, so der Gewerkschafter. Generell seien die Feuerwehren gut aufgestellt. „Aber die Pausen zwischen den Ereignissen werden geringer.“