Berlin. Reich ist Elon Musk in jeder Beziehung: an Geld, Ideen, Macht. Der reichste Mann der Welt ließ sich für Trumps Präsidentschaft nicht lumpen.

Der reichste Mann der Welt ist auch der größte Wahlkampfspender in den USA, vermutlich sogar der ganzen Welt und aller Zeiten. Der Milliardär Elon Musk hat in diesem Jahr Donald Trump und andere republikanische Kandidaten mit mindestens 277 Millionen Dollar unterstützt. Das geht aus den Unterlagen der Bundeswahlkommission (FEC) hervor.

Geld ist in US-Wahlkämpfen kein Tabu. Ohne große Rücklagen kann man nicht Präsident werden. Zu hoch sind allein schon die Kosten, um Werbung in den Medien zu schalten.

Großspender zahlen oft nicht direkt an eine Kandidatin oder Kandidaten, sondern an politische Aktionskomitees (Political Action Comittee), sogenannte PACs. So umgehen sie legal sämtliche Begrenzungen.

So ging Elon Musk strategisch vor

Der Milliardär hat seine Investition in Trump strategisch angelegt. Schon im Frühjahr gründete Elon Musk eigens America PAC, ein Super PAC, damals weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt. Allein dahin flossen 238 Millionen Dollar. Weitere Mittel gingen an andere PACs.

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Laut der regierungsunabhängigen Organisation OpenSecrets handelt es sich bei Musk um die größte je von einem einzelnen Spender aufgewendete Summe. Aufsehen erregte Musk, als er täglich eine Million Dollar an Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten verloste, die eine Petition unterzeichnet hatten.

Musks enorme Ressourcen

Im Vergleich mit Musk nimmt sich der zweitgrößte Spender geradezu mickrig aus: Tim Mellon, Erbe einer Bankiersfamilie, sponserte Donald Trump lediglich mit 80 Millionen Dollar. Wahlentscheidend war das Geld indes nicht. Sonst hätte die Demokratin Kamala Harris gewonnen. Sie hatte mehr Spenden als Trump gesammelt.

Was Musk von allen anderen unterscheidet, sind seine Ressourcen:

  • Der immense Reichtum von rund 340 Milliarden US-Dollar.
  • Sein soziales Netzwerk X.
  • Seine Popularität vor allem in der Tech-Gemeinde.
  • Seine Auftritte auf Kundgebungen neben und für Trump.
  • Ideenreichtum und Skrupellosigkeit. Täglich verloste er eine Million Dollar unter Wählern in umkämpften Bundesstaaten, die eine Petition unterzeichnet hatten.

Erkaufte er sich einen Platz an Trumps Seite?

Als größer Finanzier rückte er in die Nähe des Kandidaten. Musk gehört jetzt praktisch zur „Familie“ des künftigen Präsidenten, zum Trump-Clan. Das kam wiederum auch seinen Firmen zugute. Deren Wert ist seit der Wahl extrem gestiegen.

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Belohnt wurde Musk auch mit einem Regierungsposten. Er soll Trump dabei beraten, die Staatsausgaben zu reduzieren. Damit wächst ihm immenser Einfluss zu, er kann sich in jede staatliche Investition einmischen.

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Der Präsident hat freilich auch viele andere Milliardäre für Spitzenposten in seiner nächsten Regierung nominiert. Zusammen kommen die reichen Helfer auf ein Vermögen von mehr als 360 Milliarden Dollar.

Ein Kabinett der Milliardäre

Zu ihnen gehören Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy, der Hedgefonds-Manager Scott Bessent und weitere Investoren und Unternehmer wie Howard Lutnick, Linda McMahon, Warren Stephens, Stephen Feinberg, Kelly Loeffler oder auch Charles Kushner. Das ist der Vater von einem Schwiegersohn Trumps. Nicht das einzige Familienmitglied, das mit einem Posten bedacht wurde.

Wie Politik und Big Business Hand in Hand gehen, zeigt das Beispiel von Jakob Isaacman. Der Technologieunternehmer soll laut dem Portal „The Hill“ neuer NASA-Chef werden. In der Funktion kann er SpaceX-Flüge bei Musks Raketenfirma bestellen.

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