Berlin. Obwohl eine Milliarden-Vergütung zuletzt scheiterte, wird Elon Musk immer reicher. Was das mit Donald Trump zu tun hat.
Die Präsidentschaft von Donald Trump ist für Elon Musk eine Goldader. Laut dem Bloomberg Billionaires Index ist er im vergangenen Monat um 91 Milliarden US-Dollar reicher geworden. Insgesamt wird sein Nettovermögen auf 353 Milliarden Dollar geschätzt. Der reichste Mensch der Welt, der Trumps Wahlkampf unterstützte, wird noch reicher.
Seit der US-Wahl hat er keine unternehmerische Entscheidung getroffen, die den plötzlichen Wertzuwachs wirklich erklären könnte. Die Anleger honorieren seine Nähe zur Macht, zum Trump-Clan:
- Musks Bromance mit Trump, seine Nähe zum Clan.
- Seine künftige Aufgabe als Präsidentenberater.
Musk an den Schalthebeln der Macht
In dieser Funktion soll Musk Vorschläge machen, um zum einen die Staatsaugaben zu reduzieren und zum anderen zu deregulieren. Eine Schlüsselposition.
Erstens ist eines seiner Unternehmen von Staatsaufträgen abhängig, SpaceX. Viele Raketenstarts werden von der Nasa beauftragt.
Zweitens hat Musk mit dem autonomen Fahren ein Zukunftsfeld entdeckt. Wie streng die Auflagen der Aufsichtsbehörden ausfallen (oder auch nicht), ist geschäftsrelevant.
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Drittens beeinflusst er mittelbar die Bedingungen seiner Konkurrenten. So unterstützt er die Rücknahme von Steuererleichterungen für Elektroautos. Das trifft Hersteller kleinerer Wagen härter als eine Firma im Premiumsegment wie Tesla.
Gericht blockiert Aktienpaket in Milliardenhöhe
Teslas Aktienkurs ist seit Trumps Wahl um etwa 100 Millionen Dollar oder um 40 Prozent gestiegen. Musk besitzt etwa 13 Prozent (Stand: April 2023) von Tesla, das börsennotiert ist.
SpaceX steht Berichten zufolge vor der Ausgabe von Anteilen, die ebenfalls Milliarden einbringen dürften. Über eine Treuhandfirma werden Musk 42 Prozent von SpaceX zugerechnet, das im Privatbesitz ist. Die Firma wird anhand eines Übernahmeangebots vom Juni 2024 mit rund 210 Milliarden Dollar bewertet. Neben mehreren Start-ups besitzt Musk rund 79 Prozent von X, ehemals Twitter. Das Unternehmen hat er 2022 für 44 Milliarden Dollar erworben.
Das Geld wirkte wie ein Dopaminstoß
Musk könnte auf einen Schlag sogar noch reicher werden, wenn er eine Aktienoption von Tesla nutzt, die von einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware gerade blockiert wird. Es geht um ein Vergütungspaket, das ursprünglich mal 56 Milliarden US-Dollar, inzwischen aber gar rund 100 Milliarden Dollar wert ist.
Die Vereinbarung stammt aus dem Jahr 2018. Zu dem Zeitpunkt standen die Verkäufe unter Druck. Der Tesla-Aufsichtsrat wollte einen Anreiz für den Tausendsassa setzen. Er sollte der Firma weiterhin all seine Zeit und Energie widmen, statt sich auf seine anderen Felder zu fokussieren, auf das Weltraumgeschäft, künstliche Intelligenz oder soziale Medien. Kurzum: Musks ungeteilte Aufmerksamkeit war gefragt.
Der Deal war an Wachstumsziele gekoppelt, die für viele Beobachter zu ehrgeizig waren; sie schienen schier unerreichbar. Ein ehemaliges Vorstandsmitglied verglich vor Gericht die Vergütung mit „Dopaminstößen“: Immer wenn ein Ziel erreicht wurde, stiegen seine Optionen. Unter Musk erreichte Tesla seine Ziele.
Warum Tesla nach Texas umzieht
Aber ein Aktionär klagte, und die zuständige Richterin in Delaware, Kathaleen McCormick, folgte ihm. Die Summe sei „unfassbar“, das Vergütungspaket „zutiefst fehlerhaft“, der Vorstand hätte nicht unabhängig gehandelt. „Tatsächlich gibt es kaum Hinweise auf Verhandlungen“, schrieb sie.
Daraufhin ließ Tesla das Paket ein zweites Mal von den Aktionären beschließen, die diesmal bis ins Detail informiert worden waren. Die Richterin gab sich unbeeindruckt. Der zweite Beschluss ändere nichts daran, dass der erste Beschluss fehlerhaft sei. Sie lehnte am Montag ab, ihren ersten Beschluss wieder aufzuheben: Musk kommt an die Optionen nicht ran.
Tesla kündigte an, Berufung einzulegen. Musk wäre nicht Musk, wenn er sich nicht eine Alternativstrategie zurechtgelegt hätte. Im Juni ließ Tesla darüber abstimmen, den Firmensitz von Delaware nach Texas zu verlegen. Künftige Rechtsstreitigkeiten über seine Vergütung werden dann vor einem neuen Wirtschaftsgericht verhandelt. In Texas.
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