Berlin. Die FDP wollte wohl mit einer „Operation D-Day“ die Ampel sprengen. Die Wortwahl ist völlig daneben. Die Überraschung aber aufgesetzt.
Der Wahlkampf wird kurz und ungemütlich werden – und das nicht nur, weil er in der kalten und nassen Jahreszeit stattfindet. Einen Vorgeschmack liefern SPD und FDP. Nach Recherchen der „Zeit“ und der „Süddeutschen Zeitung“ sollen die Liberalen den Ampel-Bruch wochenlang akribisch geplant haben. Codename: „Operation D-Day“.
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Man kann sich vorstellen, wie der Erfinder des Wortspiels flachsend durch die Flure des Hans-Dietrich-Genscher-Hauses gelaufen ist. Die FDP, die das Land von der ungeliebten Ampel-Koalition befreit – so wie die Alliierten im Zweiten Weltkrieg Nazi-Deutschland von Adolf Hitler. Dumm nur, wenn so etwas öffentlich wird. Denn selbstredend ist es Verharmlosung der Nazi-Diktatur, eine historische Unverschämtheit und zeugt vom Größenwahn, der in Teilen der FDP vorherrscht.
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Nach außen staatstragend, nach innen parteipolitisch – das hat die FDP nicht exklusiv
Die SPD nutzte die Steilvorlage prompt. „Verantwortung als Fremdwort, Bösartigkeit als Methode“, keilte etwa Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Nicht nur in der SPD, auch im Netz wurde FDP-Chef Lindner harsch angegangen. Tenor: Der letzte Rest an Glaubwürdigkeit ist verspielt. Und Lindner selbst? Der reagierte kühl. „Wo ist die Nachricht?“, blaffte er.
Nachrichten gibt es einige. Die Wortwahl des Projekts, die Detailtiefe der Planungen – und dass die FDP ein Problem mit Maulwürfen hat, die das alles kolportieren. Die Überraschung ist dennoch aufgesetzt. Natürlich hat sich die FDP-Spitze auf Szenarien vorbereitet. Die fortwährenden Provokationen gegen die Koalitionspartner zielten seit Wochen sichtbar in Richtung Ampel-Aus. Nach außen staatstragend aufzutreten, nach innen knallharte Parteipolitik verfolgen – das mag man verlogen finden. Die FDP hat das aber nicht exklusiv. Es ist politischer Alltag.
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