Washington. Seine Berater schaffen es nicht, Donald Trump von Beschimpfungen abzuhalten. Bei der Erklärung seiner neuesten Entgleisung wird es grotesk.
Donald Trump sorgt mit einer abstoßenden Beschimpfung gegenüber der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris für neuen Wirbel. Der Ex-Präsident teilte auf seinem Netzwerk Truth Social einen Screenshot, der einen Twitter-Post eines mutmaßlichen Anhängers zeigte. Dieser hatte ein Foto von Harris und Hillary Clinton wie folgt kommentiert: „Witzig, wie Blowjobs beide ihrer Karrieren unterschiedlich beeinflusst haben.“
Der Kommentar sollte offenbar suggerieren, dass Kamala Harris mit sexuellen Gefälligkeiten ihre politische Karriere befördert habe, mutmaßlich in Anspielung auf Harris‘ kurze Beziehung mit dem späteren Bürgermeister von San Francisco, Willie Brown, Mitte der 90er Jahre. Gleichzeitig bezieht sich der Kommentar auf die Affäre von Clintons Ehemann Bill Clinton mit der damaligen Praktikantin Monica Lewinsky im Weißen Haus.
Donald Trump just reposted this on Truth Social.
— Republicans against Trump (@RpsAgainstTrump) 28. August 2024
The man is utterly unfit for office. pic.twitter.com/CfLhWShI0K
Trump-Team reagiert absurd auf Beiträge
Neben diesem Beitrag teilte Trump noch einige andere geschmacklose Bilder und Kommentare aus den sozialen Netzwerken. Eines zeigte zum Beispiel politische Gegner wie Biden und Harris in Sträflingsanzügen und dazu die Worte: „Wie man das System tatsächlich repariert.“
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Die Beiträge sind ein weiterer Tiefpunkt in einer Reihe von nicht enden wollenden persönlichen Beleidigungen und Geschmacklosigkeiten. Wie die „New York Times“ berichtete, wollte das Trump-Team zunächst keine Stellungnahme zu dem „Blowjob“-Posting abgeben. Auch die Kampagne von Kamala Harris lehnte es ab, auf die Aussage, die Trump sich mit dem Social-Media-Post zu eigen machte, zu reagieren.
Doch dann wurde es absurd: Nach dem Erscheinen des Artikels habe sich die Trump-Sprecherin Karoline Leavitt bei der Zeitung gemeldet und behauptet, mit den geteilten Beiträgen habe Trump, „zu Recht ihre (gemeint ist Harris) Fähigkeit in Frage gestellt, Oberbefehlshaberin zu sein.“
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Trumps Berater drängen zu mehr Zurückhaltung
In Wirklichkeit dürften auch viele Personen aus dem inneren Zirkel Trumps unglücklich über die Social-Media-Aktivitäten des Republikaners sein. Die Berater drängen Trump seit Wochen, im Wahlkampf disziplinierter aufzutreten und die persönlichen Attacken zu unterlassen. Trump selbst machte sich darüber bei einem seiner Wahlkampfauftritte lustig. „You‘re fired!“, rief er ins Mikro, die Catchphrase aus seiner Zeit als Reality-TV-Star.
Was seine Berater jedoch wissen: Trump schneidet bei Frauen desaströs ab. Wählerinnen finden sein frauenfeindliches Auftreten abstoßend.
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Donald Trump: Sexuelle Übergriffe und „Grab them by the pussy“-Aufnahme
Dabei geht es nicht nur um die sexistischen Kommentare und Beleidigungen. Trump wurde nach einer Klage der Journalistin E. Jean Carroll im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt. Weitere Frauen hatten dem Immobilienmogul in den vergangenen Jahrzehnten sexuelle Übergriffe vorgeworfen.
Im Wahlkampf 2016 war zudem eine Tonbandaufnahme aufgetaucht, in der Trump mit seinem übergriffigen Verhalten gegenüber Frauen prahlte: „Ich warte nicht einmal. Und wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich alles machen. Du kannst alles machen.“ Und dann fiel der Satz, der inzwischen millionenfach zitiert wurde: „Grab them by the pussy.“ Man solle die Frau also einfach ohne Einwilligung im Intimbereich anfassen. Viele Beobachter gingen damals davon aus, dass Trumps politische Karriere damit vorbei sei. Acht Jahre später haben sich die Maßstäbe, was ein Präsidentschaftskandidat sagen darf und was nicht, offenbar verschoben.
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