Düsseldorf. An Schulen in NRW häufen sich laut Polizeistatistik Einbrüche. Das liegt vor allem an der Digitalisierung. Die Schadenssumme ist hoch.
Die Zahl der Einbrüche in Schulen ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr gestiegen. 851 Einbrüche in Schulgebäude stellen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um mehr als elf Prozent dar, wie das Landeskriminalamt (LKA) NRW mitteilte. 2022 waren laut polizeilicher Kriminalstatistik 756 Fälle registriert worden.
Betrachte man die vergangenen vier Jahre, zeige sich jedoch ein Rückgang von rund 30 Prozent. Im Jahr 2019 seien noch 1.084 Einbrüche in Schulen registriert worden, 2020 waren es 967. Allerdings habe sich die Schadenssumme im Laufe der Jahre stark erhöht. Während bei den 1.084 Fällen im Jahr 2019 ein Schaden in Höhe von rund 725.000 Euro entstanden sei, betrage die Schadenshöhe der 851 Fälle aus 2023 mehr als 1,2 Millionen Euro.
Einbrüche in Schulen in NRW: Digitale Geräte im Fokus
„Dies dürfte sich insbesondere daraus ergeben, dass der Digitalisierungsprozess und das Arbeiten mit digitalen Medien in den Schulen seit dem Jahr 2022 stark vorangetrieben wurden und mehr digitale Geräte, wie Tablets, in den Schulen vorgehalten wurden“, hieß es vom LKA. Bei Einbrüchen in Schulen hätten es die Täter häufig auf die in der Zeit der Corona-Pandemie angeschafften Tablets für Schüler abgesehen. Im Fokus stünden jedoch auch weitere elektronische Geräte sowie Bargeld. Lesen Sie auch: Serie von Schuleinbrüchen: Polizei fasst verdächtige Kinder
Im Mai 2023 seien an einem Bielefelder Berufskolleg 186 Tablets im Wert von mehr als 90.000 Euro geklaut worden. Weitere Einbrüche mit Tablet-Diebstählen habe es 2023 in Schulen in Langenfeld (Kreis Mettmann) und in Bedburg-Hau (Kreis Kleve) gegeben. Bei einem Einbruch in eine Berufsschule in Frechen (Rhein-Erft-Kreis) wurden im Mai ein Tresor, elektronische Geräte sowie Bargeld im Wert von rund 50.000 Euro entwendet.
Einbruchs-Bande: Ermittlungserfolg in Köln
Zu zeitlichen Schwerpunkten bei Einbrüchen in Schulen, wie zum Beispiel der Ferienzeit, könnten keine Angaben gemacht werden, hieß es vom LKA. Da etwa während der Sommerferien gegebenenfalls eine Mehrzahl der sonst den Schülern persönlich zugewiesene Tablets in den Räumlichkeiten der Schulen verbleiben würden, könnte dies für manche Täter einen besonderen Anreiz zur Tat darstellen und zu mehr Einbrüchen führen. Lesen Sie auch: Einbrüche in Schulen: Ruf nach Video-Überwachung
Anfang dieses Jahres erzielte eine Ermittlungsgruppe zu Einbrüchen in Schulen und Kitas einen Erfolg. Nach mehreren Wohnungsdurchsuchungen in NRW ermittelt die Kölner Kriminalpolizei gegen 14 junge Männer und eine Frau im Alter zwischen 17 und 22 Jahren. Sie sollen als Bande 2023 in mindestens 38 Schulen und Kindergärten in und um Köln eingebrochen sein. Dabei sollen sie unter anderem Bargeld, Tablets und Laptops im Wert von über 500.000 Euro gestohlen und Sachschäden in Höhe von 250.000 Euro verursacht haben.