Washington. Weniger als zwei Wochen vor der US-Wahl bereiten die Umfragen Kamala Harris und ihrem Team sorgen. Das Momentum ist auf Trumps Seite.
Kamala Harris und Donald Trump sind im Kampf ums Weiße Haus auf die Zielgerade eingebogen. Millionen Amerikaner haben etwas weniger als zwei Wochen vor dem Wahltag bereits ihre Stimme abgegeben.
Die Demokratin setzt im Schlussspurt auf prominente Unterstützung: Michelle und Barack Obama, Beyoncé, Eminem, Bruce Springsteen. Und Trump? Der Republikaner irritiert mit bizarren Auftritten. Das Resultat: Das Rennen ist so eng wie noch nie.
Laut der aktuellen Umfragen lässt sich nicht vorhersagen, welcher Kontrahent bei der US-Wahl am 5. November die entscheidenden Swing States für sich entscheidet.
US-Wahl 2024: Den aktuellen Stand der Umfragen finden Sie hier
Kamala Harris vs. Donald Trump: Was sagen die aktuellen Umfragen aus
Anders als in Deutschland stehen in den USA nicht nur die einzelnen Umfragen im Vordergrund. Die Umfragen fließen zudem in komplizierte mathematische Modelle ein, die einen Wahlausgang möglichst präzise vorhersagen sollen. So werden die Umfragen zum Beispiel unterschiedlich gewichtet, unter anderem nach Stichprobengröße und historischer Genauigkeit. Gleichzeitig sollen systematische Verzerrungen berücksichtigt und ausgeglichen werden.
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Wir zeigen, wen die „New York Times“ und die Internetseite FiveThirtyEight (538) aktuell vorne sehen.
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Landesweite Umfragen (Stichtag 25.10., verglichen mit 11.10.): Trump holt auf Harris auf
Würde die Gesamtbevölkerung der USA den Präsidenten direkt wählen, hätte Kamala Harris weiterhin die Nase vorn, doch der Vorsprung der Demokratin war bereits größer. Joe Biden hatte die „popular vote“ vor vier Jahren deutlich für sich entschieden, aber auch Hillary Clinton holte bei ihrer Niederlage gegen Trump insgesamt mehr Stimmen als der Republikaner.
- New York Times: Harris 49 Prozent (+/-0, vgl. mit 11.10.), Trump 48 Prozent (+2)
- 538: Harris 48,1 Prozent (-0,4), Trump 46,4 Prozent (+0,4)
Swing States (Stichtag 25.10., verglichen mit 11.10.): Harris und Trump meist Kopf an Kopf
Tatsächlich wählt in den USA das Electoral College den Präsidenten. Dieses setzt sich zusammen aus den 538 Wahlleuten, die von den Bundesstaaten entsandt werden. Wer sich die Stimmen von mindestens 270 Wahlleuten sichert, gewinnt die Wahl. Da die meisten Staaten entweder fest in demokratischer oder republikanischer Hand sind, kommt es am Ende auf die wenigen sogenannten Swing States an. Hier liegen die Kandidaten beider Parteien traditionell dichter beieinander. Wer ins Weiße Haus einziehen will, muss dort punkten.
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Laut der Umfragemodelle sind die Abstände in den Swing States aktuell so gering, dass sich nirgendwo ein Sieger mit großer Sicherheit vorhersagen lässt. Vor allem Pennsylvania gilt als Schlüsselstaat. Hier muss Harris zittern. Zuletzt lag Trump dort in einzelnen Umfragen vorne.
Wenn Harris in Pennsylvania verliert fällt die sogenannte „Blue Wall“ in sich zusammen. Dann muss sie stattdessen im Sun Belt punkten, in den südlicher gelegenen Staaten. Zuletzt gab es Hoffnung, dass sich das Blatt in North Carolina wenden könnte, wo ein Porno-Skandal um den republikanischen Gouverneursbewerber Mark Robinson für Schlagzeilen sorgte.
Pennsylvania (19 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 49 Prozent (+1), Trump 48 Prozent (+0)
- 538: Harris 47,6 Prozent (-0,2), Trump 47,9 Prozent (+0,4)
Wisconsin (10 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 49 Prozent (+/-0), Trump 48 Prozent (+/-0)
- 538: Harris 47,8 Prozent (-0,1), Trump 47,6 Prozent (+0,3)
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Michigan (15 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 49 Prozent (+/-0), Trump 48 Prozent (+/-0)
- 538: Harris 47,7 Prozent (+/-0), Trump 47,0 Prozent (+/-0)
Arizona (11 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 48 Prozent (+/-0), Trump 50 Prozent (+1)
- 538: Harris 46,8 Prozent (+/-0), Trump 48,6 Prozent (+0,4)
Georgia (16 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 48 Prozent (+1), Trump 49 Prozent (+0)
- 538: Harris 47,0 Prozent (-0,3), Trump 48,5 Prozent (+0,3)
Nevada (6 Wahlleute, 2020: Biden)
- New York Times: Harris 48 Prozent (+/-0), Trump 48 Prozent (+/-0)
- 538: Harris 47,3 Prozent (-0,3), Trump 47,3 Prozent (+0,2)
North Carolina (16 Wahlleute, 2020: Trump)
- New York Times: Harris 48 Prozent (+/-0), Trump 49 Prozent (+/-0)
- 538: Harris 47,1 Prozent (-0,2), Trump 48,3 Prozent (+0,1)
Joe Biden hatte die Wahl 2020 am Ende auf den ersten Blick recht deutlich gewonnen. Landesweit erhielt er knapp sieben Millionen mehr Stimmen. Im Electoral College schlug sich das in 306 zu 232 Wahlleuten nieder. Doch in den Swing States hatte für Trump teils nicht viel gefehlt. In Georgia waren es weniger als 12.000 Stimmen, die die beiden Kontrahenten voneinander trennten.
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