Chicago. Schafft Kamala Harris, was ihr verwehrt blieb? Hillary Clinton hält beim Parteitag der Demokraten eine Rede, die für Begeisterung sorgt.
Acht Jahre ist es her, da war sie selbst in der Situation, in der sich heute Kamala Harris befindet. Hillary Clinton wollte 2016 Donald Trump bezwingen und die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden. Daraus wurde nichts. Aber die Demokratische Partei hält die 76-Jährige weiter in höchsten Ehren.
Wie hoch, wurde deutlich, als die frühere First Lady und Außenministerin am Montagabend die (abgesehen von Joe Biden) vielleicht wichtigste Rede beim Parteitag in Chicago hielt.
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Hillary Clinton über Kamala Harris: „Ich kenne ihr Herz“
Fast eine Minute lang hielt der frenetische Beifall an, als Clinton im beigefarbene Hosenanzug auf die Bühne des United Center am Lake Michigan trat. „Wow”, rief Hillary Clinton, „es ist viel Energie in diesem Saal – wie im ganzen Land.” Irgendwas passiere gerade in Amerika, sagte Clinton in Anspielung auf die positiven Umfragen für Harris und ihren Vize-Kandidaten Tim Walz, „du kannst es fühlen.”
Nachdem Clinton sich bei Präsident Joe Biden dafür bedankte, „Kompetenz und Anstand” zurück ins Weiße Haus gebracht zu haben („ein Champion der Demokratie”), rollte die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton Kamala Harris mit Leidenschaft den roten Teppich aus. Sie habe die „Erfahrung”, den „Charakter” und die „Vision”, um Amerika in die Zukunft zu führen, sagte sie über die amtierende Vize-Präsidentin. Anders als Trump, der „nur an sich denkt” und ein verurteilter Straftäter sei, habe Harris das Wohl der ganzen Bevölkerung im Auge. „Ich kenne ihr Herz und ihre Integrität“, so Clinton.
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„Sperrt ihn ein“-Sprechchöre
Die Breitseite gegen den republikanischen Kandidaten löste umgehend „Sperrt ihn ein”-Rufe im Publikum aus. Mit „Lock her up”-Chören hatten über Jahre Trump-Anhänger nach Anstachelung durch den New Yorker Geschäftsmann die Demokratin traktiert.
Clinton rief ihre Partei dazu auf, in den verbleibenden 78 Tagen bis zur Wahl „mit Freude in unseren Herzen” alle Kräfte zu bündeln, um Kamala Harris und Tim Walz ins Weiße Haus entsenden zu können.
104 Jahre nach Einführung des Wahlrechts für Frauen sei zum Greifen nahe, was ihr selbst noch verwehrt blieb: die erste weibliche Präsidentschaft. „Die Zukunft ist hier!”, rief Clinton in den vor Begeisterung bebenden Saal, in Gedanken bei Kamala Harris. „Ich wünschte, unsere Mütter könnten uns sehen, sie würden sagen: Macht weiter!”
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