Berlin. Eine progressive Partei plakatierte auffallende Sprüche. Warum der adelige Spitzenkandidat wohl nicht mehr allein in Brüssel sitzt.
„Sei kein Arschloch“ prangerte es vielerorts auf violetten Wahlplakaten in Deutschland. Mir markigen Sprüchen versuchte so, eine Partei auf sich aufmerksam zu machen, die vor allem bei Europawahlen in Erscheinung tritt. „Volt“ heißt die Kleinstpartei, die sich zuletzt 2019 mit 0,7 Prozent einen Sitz im EU-Parlament sichern konnte. Am Wahlabend des 9. Juni 2024 sieht es so aus, als ob ein paar mehr folgen könnten.
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Das steckt hinter den markigen Sprüchen
Es ist die fehlende Fünfprozenthürde, die es Parteien wie Volt ermöglicht, auch mit weniger Stimmen einen Sitz im Europaparlament zu erhaschen. Damian Hieronymus Johannes Freiherr von Boeselager, dem adeligen Volt-Spitzenkandidat, kann sich mit Listenplatz eins eines Einzugs ins Europaparlament wohl sicher sein. Aller Voraussicht nach könnten ihm aber weitere Parteifreunde folgen.
Hinter markigen Sprüchen wie „Für mehr Eis“ steht dabei nicht die Verlockung vieler Kinder nach einer Süßspeise. Volt möchte damit auf die sich zunehmende Klimakrise aufmerksam machen. Eines der Themen, der sich die progressive und proeuropäische Partei verpflichtet. Man will an das Gute in Europa appellieren, mehr statt weniger Europa wagen. Am Ende stehe der Gedanke von den „Vereinigten Staaten von Europa“, wie es Boeselager gegenüber dieser Redaktion formulierte.
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