Berlin. Die Bundesländer haben am Freitagmittag grünes Licht für das umstrittene Gesetz der Ampel-Regierung gegeben. Alles gut? Gar nichts gut!
Grünes Licht für die Legalisierung: Die Länder haben das umstrittene Cannabis-Gesetz der Ampel im Bundesrat passieren lassen. Also Ende gut, alles gut? Nein. Wer jetzt jubelt, muss eines wissen: Das Gesetz hat zwar diesen Freitag überlebt, ob es das kommende Jahr übersteht, ist dagegen höchst unwahrscheinlich. Die Union hat bereits angekündigt, dass sie die Cannabis-Legalisierung rückgängig machen wird, sollte sie an die Regierung kommen.
Hintergrund: Cannabis legal – das gilt ab dem 1. April
Sicher, dafür bräuchte sie dann die Zustimmung des jeweiligen Koalitionspartners. Die SPD aber wäre vermutlich sofort bereit, das ungeliebte Gesetz zu kippen. Die FDP hätte definitiv andere Sorgen als ausgerechnet fürs Kiffen zu kämpfen – und selbst die Grünen waren in den vergangenen Monaten auffällig still, wenn es um Karl Lauterbachs einsamen Kampf für das Gesetz ging. Sollte sich dann noch herausstellen, dass die Legalisierung gesellschaftlich, juristisch und medizinisch nach hinten losgeht, wird es kein Halten mehr geben und die Sache ist ganz schnell wieder vom Tisch.
Cannabis: ein bitteres Beispiel für politische Durchhaltetaktik
Es kommt nicht oft vor, dass eine Regierung Gesetze verabschiedet, an die sie selbst nicht mehr glaubt und die auch sonst kaum noch jemand für schlau hält. Das Cannabis-Gesetz ist deswegen auch ein besonders bitteres Beispiel für eine politische Durchhaltetaktik, die mehr dazu dient, das Gesicht der Ampel zu wahren, als wirklich gute Politik zu machen. Die Geschichte des Gesetzes ist die Geschichte einer peinlichen Verzwergung und gleichzeitig ein Beweis für die norische Unfähigkeit der Ampel, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
Bitte mal erinnern: Am Anfang feierte sich die Koalition für ihren Mut, ihre Modernität und Jugendlichkeit. Cannabis legalisieren? Klar, machen wir schnell mal eben! Dann erging es der Ampel wie es jedem großspurigen Jugendlichen geht, der auf einmal unsanft mit der Realität zusammenstößt. Allein die schiere Zahl der Ministerien, die bei der Legalisierung mitreden mussten, zeigte auch dem letzten Legalisierungsfan, was sich die Ampel da eingebrockt hatte: Gesundheitsschutz und Rechtsfolgen, Kontrolle und Anbau, Handel und EU-Recht – alles betroffen, alles nicht einfach im Handumdrehn zu regeln. Nicht von ungefähr gibt es nur sehr wenige Länder, die sich bislang einen solchen Schritt getraut haben. Mit anderen Worten: Es ist einfacher, Cannabis zu verbieten als zu legalisieren.
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Die Folge des Zusammenstoßes zwischen Vision und Wirklichkeit: Der große Wurf wurde von Monat zu Monat kleiner, aus der Legalisierung wurde am Ende nicht viel mehr als ein vorsichtiges Heraufsetzen der zulässigen Mindestmengen für den privaten Konsum. Doch selbst dagegen liefen zum Schluss nahezu sämtliche Experten Sturm: Kinderärzte warnen vor einer Zunahme des Konsums und drastischen Folgen für die Entwicklung. Justizbehörden bekommen Schnappatmung, wenn sie an die vielen Fälle denken, die jetzt aufgerollt werden müssen, weil bestimmte Delikte keine mehr sein sollen. Die Innenminister tippen sich an die Stirn beim Gedanken, dass der Staat einfach mal eine neue Droge freigibt, ohne die Folgen für den Verkehr wirklich sicher einschätzen zu können.
Klar, es gibt Fälle, wo Durchhalten eine politische Tugend ist. Bei Cannabis wäre es besser gewesen, die Ampel hätte gesagt: Leute, wir haben es gut gemeint, es funktioniert aber nicht. Jetzt geht das Gewürge weiter.
FAQ zu Cannabis
1. Was ist Cannabis?
Cannabis bezieht sich auf die Pflanzenarten Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Diese Pflanzen werden seit Jahrtausenden für medizinische, industrielle und Freizeitzwecke verwendet.
2. Welche medizinischen Anwendungsmöglichkeiten bietet Cannabis?
Cannabis hat eine Reihe von medizinischen Anwendungen – dazu zählen:
- Schmerzlinderung – insbesondere chronischer Schmerz
- Reduzierung von Übelkeit und Erbrechen – vor allem in der Chemotherapie
- Appetitanregung bei Krankheiten wie HIV/AIDS
- Kontrolle und Reduzierung von Muskelkrämpfen und Spastik bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose
- Behandlung von Schlafstörungen und Angstzuständen
3. Was sind Cannabinoide?
Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen. Es gibt über 100 verschiedene Cannabinoide – die bekanntesten und am meisten erforschten sind THC und CBD.
4. Was ist THC?
THC (Tetrahydrocannabinol) ist das psychoaktive Cannabinoid in Cannabis, das für das "High" oder das Gefühl der Euphorie verantwortlich ist. Medizinisch kann es zur Schmerzlinderung und zur Reduzierung von Übelkeit verwendet werden. Es hat jedoch auch Nebenwirkungen wie Angstzustände oder Paranoia bei einigen Personen.
5. Was ist CBD?
CBD (Cannabidiol) ist ein weiteres Hauptcannabinoid in Cannabis, das nicht-psychoaktiv ist. Es wird für seine entzündungshemmenden, angstlösenden und krampflösenden Eigenschaften geschätzt. CBD wird oft für medizinische Zwecke verwendet, ohne dass der Patient sich "high" fühlt.
6. Was sind Verdampfer und wie werden sie verwendet?
Verdampfer sind Geräte, die Cannabis ohne Verbrennung erhitzen. Sie erzeugen einen Dampf, der die aktiven Cannabinoide und Terpene enthält, ohne die schädlichen Nebenprodukte des Rauchens. Um Cannabis mit einem Verdampfer zu verwenden:
- Wählen Sie die gewünschte Cannabis-Sorte aus
- Zerkrümmeln Sie die Blüten und füllen Sie die Kammer des Verdampfers
- Stellen Sie die gewünschte Temperatur ein
- Atmen Sie den erzeugten Dampf ein
Es wird angenommen, dass das Verdampfen von Cannabis eine gesündere Alternative zum Rauchen darstellt.
7. Ist die Inhalation von Blüten oder Extrakten über einen Verdampfer sicher?
Die Einnahme über einen Verdampfer gilt als sicherer als das Rauchen, da schädliche Nebenprodukte des Verbrennungsprozesses nicht entstehen. Dennoch sollten Nutzer darauf achten, Produkte von vertrauenswürdigen Quellen zu verwenden und die Geräte gemäß den Anweisungen des Herstellers zu verwenden.
8. Auf was sollte man beim Kauf eines Verdampfers achten?
Beim Kauf eines Verdampfers gibt es einige wichtige Kriterien – zu berücksichtigen ist:
- Art des Materials: Einige Verdampfer sind nur für getrocknete Kräuter (Blüten) geeignet, andere für Öle und Konzentrate. Es gibt auch Hybridmodelle, die beides können. Überlegen Sie, welche Einnahmeform Sie am häufigsten verwenden werden und wählen Sie entsprechend aus.
- Temperaturregelung: Eine präzise Temperaturregelung kann entscheidend sein, um die besten Effekte und Geschmacksprofile aus Ihrem Produkt herauszuholen. Einige Verdampfer bieten variable Temperatureinstellungen, während andere fest voreingestellte Optionen haben.
- Batterielebensdauer: Wenn Sie planen, Ihren Verdampfer unterwegs zu verwenden, sollten Sie auf eine ausreichende Batterielebensdauer achten. Einige Verdampfer haben auch austauschbare Batterien oder funktionieren ganz ohne Elektrik.
- Größe und Portabilität: Es gibt sowohl Desktop- als auch tragbare Verdampfer. Während Desktop-Modelle oft leistungsfähiger sind, bieten tragbare Modelle Flexibilität und Bequemlichkeit für den Gebrauch unterwegs.
- Materialien: Achten Sie auf die Materialien, aus denen der Verdampfer und insbesondere das Heizelement und der Dampfkanal hergestellt sind. Materialien wie Keramik, Glas und medizinischer Edelstahl sind oft zu bevorzugen, da sie keine unerwünschten Aromen oder Toxine abgeben.
- Reinigung und Wartung: Einige Verdampfer sind leichter zu reinigen und zu warten als andere. Ein sauberer Verdampfer bietet nicht nur ein besseres Dampferlebnis, sondern hält auch länger.
- Preis: Wie bei den meisten Produkten gibt es bei Verdampfern eine große Preisspanne. Während teurere Modelle oft mehr Funktionen und eine höhere Qualität bieten, gibt es auch viele erschwingliche Optionen, die gute Leistung bieten.
- Bewertungen und Markenreputation: Es kann hilfreich sein, Online-Bewertungen und Empfehlungen zu lesen, um ein Gefühl für die Zuverlässigkeit und Leistung eines bestimmten Verdampfermodells zu bekommen.
- Garantie: Einige Verdampfer kommen mit einer Garantie, die vor möglichen Defekten oder Problemen schützt.
- Zubehör: Überprüfen Sie, welche Zubehörteile mit dem Verdampfer geliefert werden und welche Sie möglicherweise separat kaufen müssen.
9. Gibt es einen Unterschied zwischen "Kiffen" und medizinischem Cannabis?
Es gibt signifikante Unterschiede zwischen dem "Kiffen" (Freizeitgebrauch von Cannabis) und der Verwendung von medizinischem Cannabis:
- Zweck: Der Hauptunterschied liegt im Verwendungszweck. "Kiffen" bezieht sich in der Regel auf den Konsum von Cannabis zur Erzielung einer psychoaktiven Wirkung oder zum "High"-Gefühl. Medizinisches Cannabis hingegen wird zur Behandlung bestimmter gesundheitlicher Beschwerden oder Krankheiten verwendet.
- Zusammensetzung: Medizinisches Cannabis kann speziell gezüchtet oder zusammengestellt werden, um bestimmte Cannabinoid-Profile zu haben, die sich am besten zur Behandlung bestimmter Krankheiten eignen. Dies kann bedeuten, dass Sorten mit hohem CBD- und niedrigem THC-Gehalt oder umgekehrt bevorzugt werden – abhängig von der gewünschten Wirkung.
- Dosierung: Medizinisches Cannabis wird oft in genau definierten Dosen verabreicht, um die gewünschten therapeutischen Effekte zu erzielen, während die psychoaktiven Effekte minimiert werden. Beim "Kiffen" wird die Dosierung häufig nach dem gewünschten "High"-Gefühl oder der Toleranz bestimmt.
- Legale Unterscheidungen: In vielen Ländern und Regionen sind medizinisches Cannabis und Freizeit-Cannabis unterschiedlich reguliert. Medizinisches Cannabis kann in einigen Gebieten legal sein, während der Freizeitgebrauch verboten ist.
- Einnahmeform: Obwohl sowohl medizinisches als auch Freizeit-Cannabis in verschiedenen Formen wie Blüten, Ölen und Esswaren erhältlich ist, könnten Patienten, die medizinisches Cannabis verwenden, spezielle Einnahmeformen bevorzugen, die sich am besten für ihre medizinischen Bedürfnisse eignen.
- Überwachung: Die Verwendung von medizinischem Cannabis erfolgt oft unter der Aufsicht eines Arztes oder Gesundheitsdienstleisters, während der Freizeitgebrauch selbstverwaltet wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass unabhängig von der Verwendung – ob medizinisch oder freizeitmäßig – der Cannabis-Konsum immer verantwortungsbewusst und in Übereinstimmung mit lokalen Gesetzen und Vorschriften erfolgen sollte.
10. Gibt es noch andere Einnahmeformen für Cannabis?
Es gibt mehrere Einnahmeformen für Cannabis – abhängig von den Bedürfnissen und Vorlieben des Benutzers. Zu den gängigsten Einnahmeformen gehören:
- Rauchen: Das traditionelle Einatmen von Cannabisrauch nach Verbrennung in einer Pfeife, Wasserpfeife oder als Joint.
- Essbare Produkte (Edibles): Lebensmittel oder Süßigkeiten, die mit Cannabis infundiert sind, wie Brownies, Gummibärchen oder Schokolade. Die Wirkung tritt in der Regel langsamer ein, hält aber länger an als beim Rauchen oder Verdampfen.
- Tinkturen: Flüssige Cannabis-Extrakte, die unter die Zunge getropft oder ins Essen und Trinken gemischt werden können.
- Kapseln und Pillen: Für diejenigen, die eine dosierte, konsistente Einnahme von Cannabis wünschen, ähnlich wie bei anderen Medikamenten.
- Topische Produkte: Cremes, Salben und Lotionen, die auf die Haut aufgetragen werden können, um Schmerzen und Entzündungen lokal zu lindern, ohne psychoaktive Wirkungen.
- Sprays: Diese können oral angewendet werden und bieten eine fein dosierte Menge an Cannabis.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkungsdauer und -stärke je nach Einnahmeform variiert. Es wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und sich langsam heranzutasten, besonders wenn man mit einer neuen Einnahmeform experimentiert.