Qamischlo. Assad wurde gestürzt, nun soll die Rebellen-Allianz die Macht übernehmen. Doch was bedeutet das für Syrien? Unser Reporter berichtet aus Qamischlo.
In der Nacht zum Sonntag drangen islamistische Milizen unter der Führung von Hayat Tahrir al-Scham (HTS) nach einer Blitzoffensive in Damaskus ein und eroberten zentrale Gebäude wie den Präsidentenpalast und die iranische Botschaft. Die Offensive gelang insbesondere, da Russlands Militär in der Ukraine gebunden ist und der Iran durch Konflikte mit Israel und der Hisbollah geschwächt ist. Der Fall von Aleppo und die Ausweitung der Rebellengebiete zeigen die zunehmende Schwäche des Assad-Regimes.
Während in Städten wie Qamischlo der Fall der Assad-Diktatur mit Freudenfeuern und Jubel gefeiert wird, blicken Minderheiten wie die Kurden, Christen und Jesiden mit Sorge in die Zukunft. Die HTS hat zwar versprochen, Minderheiten zu schützen, doch ob diese Zusagen eingehalten werden, bleibt ungewiss. Zugleich zwingen neue Fluchtbewegungen Hunderttausende erneut, ihre Heimat zu verlassen.
Im Podcast Im Krisenmodus berichtet Jan Jessen direkt aus Qamischlo. Er spricht über die Stimmung vor Ort, die geopolitischen Hintergründe und die humanitären Folgen des Umsturzes. Was bedeutet der Machtwechsel für Russland, den Iran und die Türkei? Und welche Chancen auf Frieden hat ein Syrien nach Assad?
Über 1000 Tage Krieg
In einer vorherigen Folge von „Im Krisenmodus“ spricht Jan Jessen mit Soldaten an der ukrainischen Front, Bewohnern zerstörter Dörfer und Familien in Kiew über ihre Realität nach 1000 Tagen Krieg. Wie kämpfen sie weiter? Und was bedeutet Präsident Selenskyjs Ankündigung eines diplomatischen Friedens im nächsten Jahr? Die Folge finden Sie hier.
Haben Sie eine Anmerkung oder Frage? Schreiben uns an: krisenmodus@funkemedien.de. Dann können wir Ihre Meinung in einer der nächsten Folge besprechen.
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