Berlin. Monatelang hatte der ukrainische Präsident Verhandlungen mit Russland kategorisch ausgeschlossen. Jetzt äußerte er sich anders.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben bereit zu direkten Gesprächen mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Auf die Frage, ob er mit Putin verhandeln würde, sagte Selenskyj in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem britischen Moderator Piers Morgan, dass er dies tun würde, „wenn das die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine weiteren Menschen verlieren“.

In diesem Fall „werden wir diese Konstellation, dieses Treffen mit vier Teilnehmern akzeptieren“, sagte er in dem auf der Plattform Youtube veröffentlichten Interview. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wer die anderen Teilnehmer sein würden. Morgan hatte kurz zuvor jedoch die Möglichkeit von Verhandlungen zwischen der Ukraine, Russland, den USA und der EU erwähnt.

Selenskyj wollte Putin auf dem Schlachtfeld besiegen

Selenskyj hatte Verhandlungen lange abgelehnt und erklärt, Russland auf dem Schlachtfeld besiegen zu wollen. Ein Dekret aus dem Oktober 2022 schloss sogar jegliche Verhandlungen aus, solange Putin an der Macht ist.

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Putin hatte Ende Januar gesagt, offen für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zu sein. Direkte Gespräche mit Selenskyj lehnte er jedoch ab.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, den Ukraine-Krieg unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. Er äußerte sich wiederholt ablehnend über die Milliardenhilfen für die Ukraine. Die Ukraine befürchtet, dass sie zu weitgehenden Zugeständnissen an Russland gezwungen sein könnte.

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