Berlin. In Japan ist ein 74-Jähriger mit seinem LKW in einen Krater gefallen. Nun kommen schwere Maschinen zum Einsatz, um den Mann zu retten.

Wie „The Japan Times“ berichtet, ist ein 74 Jahre alter Mann auf einer Straße in Japan in einen Straßenkrater gestürzt und dort seit mehreren Tagen gefangen. Am Dienstag hatte sich in der Stadt Yashio nahe Tokio plötzlich ein Senkloch an einer belebten Kreuzung aufgetan und den Lastwagen verschluckt, in dem der Mann saß. Durch den fragilen und einbruchsgefährdeten Boden um das Loch herum, setzen die Rettungskräfte nun schwere Maschinen und Kräne ein, um den Standort zu stabilisieren.

Das ursprüngliche Loch war ungefähr fünf Meter breit und rund zehn Meter tief, vergrößerte sich jedoch nach dem Einsturz drastisch. Der örtlichen Feuerwehr zufolge dauern die Rettungsmaßnahmen an. In dieser Zeit ist das Loch auf 40 Meter Breite und 15 Meter Tiefe gewachsen. Dies erschwere die Rettung enorm, heißt es.

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Unglaubliche Rettungsaktion: Kommunikation mit Fahrer tagelang unterbrochen

„Das eingestürzte Gebiet hat sich mehrmals über die ursprüngliche Größe hinaus ausgeweitet und ist tiefer gewachsen, was den Vorgang deutlich schwieriger macht“, sagt ein Feuerwehrsprecher der am Donnerstag. „Wir treffen alle Vorkehrungen, um die Sicherheit zu gewährleisten, während wir daran arbeiten, den vermissten Mann ausfindig zu machen.“

Der Fahrer wurde zuletzt gegen 13 Uhr als Reaktion auf die Retter gehört. Am Dienstag riss die Kommunikation allerdings ab, nachdem der Fahrer unter den Trümmern begraben worden war. Die Behörden waren bis Freitagmittag nicht in der Lage, den Kontakt wieder herzustellen. Durch den Einsatz von Drohnen und eines bodendurchdringenden Radars versuchten die Beamten das Ausmaß des Einsturzes einzuschätzen. Die anhaltende Bodenerosion und Wasseransammlung macht die Situation jedoch immer gefährlicher. 

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Besatzung setzt schweres Gerät ein, um Mann zu befreien

Um das Gelände bestmöglich zu stabilisieren und die Rettungsmaßnahmen zu erleichtern, kam eine vier Meter breite und 30 Meter lange Rampe zum Einsatz. Die Arbeiten begannen erst am Donnerstag, wobei die Besatzung zunächst das Umfeld stabilisierte, bevor die schweren Maschinen eingesetzt wurden, so die Behörden. Dazu kam auch die Umleitung von Regenwasser und anderen Zuflüssen. 

In der Zwischenzeit wurde die Bevölkerung der 1,2 Millionen Einwohner zählenden Stadt aufgefordert, den Wasserverbrauch möglichst zu minimieren. Dazu gehöre beispielsweise Baden und Wäsche waschen. Das Wassersystem solle nicht zu sehr belastet werden. Am Freitag verkündete Verkehrsminister Hiromasa Nakano auf einer Pressekonferenz, dass die Regierung Maßnahmen zur Stärkung der Abwasserstruktur des Landes in Betracht ziehe. Auch die Unfallursache ist bislang unklar und wird eingehend geprüft, so Jiji Press.

Es wird vermutet, dass Japans alternde Infrastruktur mit Schuld an dem Vorfall hat. Die Abwasserleitungen sind teilweise 40 Jahre alt. Die porösen Rohre könnten möglicherweise durch einen erhöhten Säuregehalt löchrig geworden sein. Der Stadt zufolge wurden in einem 200 Meter großen Radius Anwohner evakuiert und in einer örtlichen Schule untergebracht. Die Straße und und die Kreuzung sind weiterhin gesperrt.