Berlin. Geiselnahme, Drogenhandel, Anschläge: Die sogenannte „Mocro-Mafia“ ist für eine Serie von Verbrechen verantwortlich. Wer steckt dahinter?
Erneut kommt es zu einer Explosion, erneut in Köln. Noch ist vieles zu dem Vorfall aus der Nacht zum Montag unklar, doch die Behörden haben einen Verdacht: Verantwortlich ist offenbar die sogenannte „Mocro-Mafia“. Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel der Gruppe gegenüber rivalisierenden Drogenbanden.
Hinter dem Namen verbirgt sich eine niederländische Verbrecherbande. Ihr Merkmal: Ihre Mitglieder sind im Drogenhandel aktiv und teils marokkanischer Herkunft. Der Begriff „Mocro“ steht im Niederländischen umgangssprachlich für Menschen marokkanischer Herkunft.
Mocro-Mafia: Bandenmitglied tötete Journalist
Die Mocro-Mafia agiere mit hoher krimineller Energie, und zwar vor allem im Großraum Amsterdam und Utrecht, heißt es seitens der Polizei. Neben dem Rauschgifthandel – vor allem Kokain und Cannabis – sollen Bandenmitglieder auch für Entführungen, Auftragsmorde und Geldautomatensprengungen verantwortlich sein. Sie sind sowohl den Polizeibehörden in den Niederlanden als auch in Deutschland seit Jahrzehnten bekannt. Niedersächsische Ermittler schätzten, dass zu der Bande mehrere Hundert Menschen gehören könnten.
Internationale Bekanntheit erlangte die Bande, als ein Mitglied 2021 den niederländischen Journalisten Peter de Vries in Amsterdam in der Öffentlichkeit erschoss. Der Mord stand dabei im Zusammenhang mit dem Prozess gegen einen der Banden-Bosse. lro