Köln. Mitten auf einer Partymeile kommt es in Köln am Montagmorgen zu einer Explosion mit einem Verletzten. Das ist bisher bekannt.

Die Stadt wacht gerade auf, als es am Montag auf dem Hohenzollernring in der Kölner Innenstadt gegen 5.50 Uhr einen lauten Knall gibt. Aufgeschreckte Anwohner, die aus den Fenstern blicken, berichten später von einem Feuer in einer Passage zwischen einem Club namens „Vanity“ und einer Butlers-Filiale, die überwiegend Deko- und Geschenkartikel verkauft. Als die alarmierte Feuerwehr eintrifft, gibt es zwar keine Flammen mehr, aber eine schwer in Mitleidenschaft gezogene Fassade. Deckenplatten im Eingangsbereich sind herabgestürzt, zahlreiche Fenster gesplittert.

Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an, sperrt den Bereich großräumig ab - selbst Anwohner sollen ihn meiden.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Explosion in Kölner Innenstadt: Eine Person wohl verletzt

Der Hohenzollernring wird gegen 10 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben, der Tatort selbst ist auch am Nachmittag noch gesperrt. Einer der Hausmeister des Gebäudes habe ein Knalltrauma erlitten und sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden“, heißt es.

Derzeit würden Bilder einer Überwachungskamera ausgewertet und Spuren gesichert, berichtet die Polizei. Das Video einer Überwachungskamera im Eingangsbereich des Gebäudes, das dieser Redaktion vorliegt, zeigt eine Person mit einem Kapuzenpulli, die eine Tasche oder Tüte vor dem Eingang ablegt. Dann entzündet sie eine Flamme und steckt die Tüte in Brand, bevor sie davon läuft. Kurz darauf ist ein greller Lichtblitz zu sehen – vermutlich die Explosion. Die Polizei fahndet jetzt nach einem Mann, der mit einer weiß-blauen Jacke, einer dunklen Hose und dunklen Turnschuhen bekleidet war.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Mocro-Mafia: Ermittler vermuten Verbindungen zu Explosion

Es ist weiterhin unklar, wer der Mann im Kapuzenpullover ist und welche Hintergründe die Explosion hat. Die Polizei stehe noch am Anfang der Ermittlungen, erklärt ein Sprecher. Bislang sei nichts auszuschließen. Der Geschäftsführer des Clubs erklärte gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“, es habe keinen Stress mit Gästen oder Drohungen gegeben. Einen Grund für einen mutmaßlichen Anschlag auf ihn oder seinen Club kenne er nicht.

Aus Kreisen der Ermittler wird jedoch berichtet, dass der Anschlag Merkmale der sogenannten Mocro-Mafia aufweist. Diese ist bekannt für brutale Morde, Bombenanschläge und Drogengeschäfte. In den Niederlanden wächst der Einfluss der Mocro-Mafia seit Jahren stetig. Mittlerweile weitet sie ihre Aktivitäten zunehmend auf Deutschland, insbesondere auf Nordrhein-Westfalen, aus.

Seit diesem Sommer tobt ein Konflikt zwischen der Mocro-Mafia und deutschen Dealern. In Köln wurden den niederländischen Kriminellen mit marokkanischen Wurzeln bis zu 300 Kilogramm Marihuana gestohlen, vermutlich von Tätern aus dem deutsch-arabischen Clanmilieu. Seitdem ereignen sich in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens Bombenanschläge, Entführungen sowie Drohungen und Übergriffe gegen Personen aus dem kriminellen Umfeld.

Kriminalitätsschwerpunkt Kölner Ringe: Mocro-Mafia drängt nach NRW

In dem Bereich befinden sich unter anderem gastronomische Betriebe, ein Kino sowie Nachtclubs. Früher waren die Kölner Ringe berüchtigt als Kriminalitätsschwerpunkt. Unter anderem in der Türsteherszene gab es Konflikte. Im Capitol am Hohenzollernring wurden unter anderem die Late-Night-Shows von Harald Schmidt und Stefan Raab aufgezeichnet. (a.b.)