Berlin. Der Sturm kam in den frühen Morgenstunden, traf die Luxusyacht, ließ den Menschen an Bord kaum Zeit. Ein Video zeigt die letzten Sekunden.
Der Untergang der „Bayesian“ bewegt Italien. Während sich die Überlebenden des Dramas vor Sizilien von ihrer Nahtoderfahrung erholen, suchen Spezialtaucher im Wrack der Luxusyacht nach den sechs Vermissten. Hoffnung gibt es kaum noch, wie es von der Küstenwache heißt. Aufgeben derzeit aber: keine Option.
Derweil hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu dem Schiffbruch des Segelschiffs aufgenommen – und im Zuge dessen ein Video sichergestellt, das die letzten Momente des Unglückseglers zeigt. Festgehalten von der Überwachungskamera einer am Ufer gelegenen Villa, die zufällig in Richtung der nur wenige hundert Meter entfernt vor Anker liegenden „Bayesian“ filmte.
Video zeigt die „Bayesian“ in Seenot
„In nur 60 Sekunden kann man sehen, wie das Schiff verschwindet“, sagte der Besitzer des Anwesens der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Nichts sei dagegen noch zu machen gewesen. In dem veröffentlichten Teil der Aufnahme selbst ist zu sehen, wie sich der 75 Meter hohe Mast der „Bayesian“ mehr und mehr in Richtung Wasseroberfläche neigt. Regentropfen fliegen das senkrecht durchs Bild – der Wind peitscht die Wassermassen über die Bucht. Den eigentlichen Untergang scheint der rund 30 Sekunden lange Clip aber nicht zu zeigen, mutmaßlich aus Pietätsgründen.
La tragedia di Porticello, il video che cattura il momento del naufragio del veliero Bayesian. Le immagini di una videocamera di sorveglianza di un club velico #ANSA https://t.co/j9XrMFB9E9 pic.twitter.com/GWNl3J6aXg
— Agenzia ANSA (@Agenzia_Ansa) August 20, 2024
Überlebende: „Es ist ein Wunder“
Die Überlebenden hatten ihrerseits in dramatischen Worten vom Untergang der Yacht gesprochen. „Ich rief um Hilfe, aber ich hörte nur die Schreie der anderen“, erzählt eine Neuseeländerin namens Charlotte. Mit ihr an Bord war ihre einjährige Tochter: „Ich hielt sie mit all meiner Kraft über Wasser, streckte meine Arme nach oben, damit sie nicht ertrank.“
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Eine 22 Jahre alte Deutsche sagte Ansa unter Tränen: „Es ist ein Wunder, dass wir leben, es war schrecklich.“ Der britische Botschafter in Italien, Ed Llewellyn, traf sich mit Überlebenden. Man tue alles, um sie in dieser „unglaublich traurigen und schwierigen Situation zu unterstützen und ihnen mit Kontakten zu den italienischen Behörden auf praktischer Ebene zu helfen“, sagt er.
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Das Wrack der etwa 50 Meter langen „Bayesian“ befindet sich in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund. Das Schiff liegt nach Angaben der Feuerwehr auf der Seite, was die Arbeiten unter Wasser erschwert.
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