Oslo/Berlin. In Oslo hat ein Mann zwei Brandsätze gegen Norwegens Königsschloss geworfen. Ein Royal befand sich im Gebäude. Was steckt dahinter?

Ein Mann hat am Montag mehrere Brandsätze gegen das norwegische Königsschloss in Oslo geworfen. Wie die Osloer Polizei mitteilte, habe der aus Belarus stammende Mann zunächst gesagt, dass er eine Bombe bei sich trage. Danach habe er zwei Molotowcocktails auf die Rückseite des Schlosses geschmissen.

An einer Tür brannte es, aber die Flammen konnten schnell gelöscht werden. Der Mann wurde festgenommen. Laut dem Einsatzleiter am Tatort, Anders Rønning, habe der Mann bei seiner Festnahme mehrere Flaschen Flüssigkeit bei sich gehabt. Diese wurden vom Sprengstoffkommando der Polizei untersucht.

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Der königliche Hof teilte dem norwegischen Rundfunk NRK mit, dass noch unklar ist, wie groß der entstandene Schaden ist. Nach Angaben des Kommunikationschefes des Schlosses, Guri Varpe, befand sich zum Zeitpunkt der Attacke auch ein Mitglied der königlichen Familie im Schloss – allerdings weder König Harald V. noch seine Frau.

Attacke auf Königspalast: Wie kam der Mann trotz Einreiseverbot nach Norwegen?

Der Hintergrund der Attacke ist ebenfalls noch unklar. Laut Polizei wird in den Niederlanden nach dem mutmaßlichen Täter gefahndet. Er hat ein zehnjähriges Einreiseverbot in die EU und die restlichen Länder des Schengen-Raums, zu denen auch Norwegen gehört. Die Ermittler versuchen nun, herauszufinden, wie der Mann überhaupt nach Norwegen kam. „Dies wird Gegenstand eines Teils der ersten Ermittlungen sein und wir werden darauf zurückkommen, wenn wir mehr über seinen Aufenthalt in Norwegen erfahren“, sagte Polizeianwältin Jenny Marie Solgaard der Zeitung „Verdens Gang“.

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Der Mann kooperiert nach Angaben seiner Anwältin Marijana Lozic mit der Polizei. Am Dienstag soll entschieden werden, ob er in Untersuchungshaft kommt. Auch mit psychiatrischen Einrichtungen stehe die Polizei in Kontakt. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Gesundheitssystem hinsichtlich möglicher Ermittlungen gegen den Angeklagten, um seinen körperlichen und geistigen Gesundheitszustand zu ermitteln“, sagte Polizeianwältin Solgaard.

Das königliche Schloss, in dem König Harald V. zusammen mit seiner Frau Königin Sonja residiert, befindet sich im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo. Es ist von einem öffentlichen Park umgeben und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.