Hydra. Bei dem Waldbrand auf Hydra waren die Ermittler auf der falschen Fährte. Die Besatzung scheint unschuldig – wer stattdessen angeklagt wurde.
Neue Wendung bei den Ermittlungen um Brandstiftung auf der griechischen Insel Hydra: Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen acht Passagiere der Luxusjacht „Persefone 1“ erhoben. Die mutmaßlichen Brandstifter sind allerdings längst über alle Berge. Die griechischen Strafverfolger stehen vor einem Desaster.
Die „Persefone 1“ ankerte am vergangenen Freitagabend 350 Meter vor Hydra, als im einzigen Pinienwald der Insel ein Feuer ausbrach. Eine Gruppe von Touristen aus Kasachstan hatte das Schiff gechartert. Es handelt sich nach griechischen Medienberichten um Oligarchenfamilien aus der Umgebung des früheren Präsidenten von Kasachstan, Nursultan Nasarbajew. Er ist mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert.
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Die wohlhabenden Jacht-Touristen feierten am Freitagabend an einem kleinen, nur vom Meer erreichbaren Strand der Insel offenbar eine Party. Augenzeugen auf anderen Schiffen berichteten, von dem Strand seien Leuchtkugeln abgeschossen worden. Sie setzten den Wald in Brand.
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Brandstiftung auf Hydra: Feuerwehr fand Überreste der Leuchtraketen auf der Insel
Die Brandermittler der Feuerwehr versteiften sich zunächst darauf, die Leuchtraketen seien von Bord der Jacht abgefeuert worden, entgegen den Zeugenaussagen. Am Samstag wurden die 13 Besatzungsmitglieder der „Persefone 1“ festgenommen. Die zehn Gäste an Bord des Schiffes wurden offenbar nicht einmal befragt. Sie konnten ungehindert zum Flughafen fahren. Dort bestiegen sie einen Privatjet, der sie nach Kasachstan brachte.
Erst auf Weisung der Staatsanwaltschaft begaben sich Experten der Feuerwehr noch einmal auf die Insel. Dort fanden sie am Strand tatsächlich die Überreste der abgefeuerten Leuchtraketen. Der Kapitän der Jacht und der erste Offizier des Schiffes bleiben in Untersuchungshaft, die anderen elf Besatzungsmitglieder kamen auf freien Fuß. Zugleich erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Brandstiftung gegen acht Passagiere der Jacht. Die beiden anderen Gäste waren Kinder. Dass Kasachstan sie an Griechenland ausliefert, ist aber so gut wie ausgeschlossen.
Die Staatsanwaltschaft Piräus hat jetzt Ermittlungen bei der Feuerwehr und der Küstenwache aufgenommen. Sie sollen klären, wer die Verantwortung für das Debakel trägt.