Köln. Weil er weißes Pulver verstreut hatte, löste ein Mann im Kölner Amtsgericht einen Großeinsatz aus. Jetzt fordert das Land NRW Schadensersatz.
Er hat im Kölner Justizzentrum weißes Pulver verstreut und damit für große Aufregung gesorgt: Nun verlangt das Land Nordrhein-Westfalen Schadenersatz von dem Mann. In dem Zivilprozess, der am Donnerstag vor dem Kölner Amtsgericht begann, fordert das Land knapp 1220 Euro von dem 52-Jährigen.
Dieser hatte das zunächst unbekannte Pulver 2018 mit ins Gebäude gebracht. Als Justizwachtmeister ihn durchsuchten, hatte der Mann die Substanz verstreut und dabei angedeutet, dass sie möglicherweise gefährlich sei.
Großeinsatz im Kölner Amtsgericht
Daraufhin kam es zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Zudem rückte eine „Analytische Task-Force“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe an. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Pulver um harmlosen Traubenzucker handelte.
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Das Land will von dem 52-Jährigen nun die Kosten für den Krankentransport zweier Justizwachtmeister in die Kölner Uni-Klinik erstattet haben. Zudem soll der Beklagte die Behandlungskosten eines der beiden Wachtmeister übernehmen.
Diese Kosten verursachte der 52-Jährige
Der 52-Jährige sitzt derzeit im Gefängnis. Für den Pulver-Vorfall hatte das Kölner Landgericht ihn im Dezember 2020 wegen Vortäuschens einer Straftat zu zwei Jahren Haft verurteilt. Laut der damaligen Anklageschrift hatte der Vorfall Gesamtkosten in Höhe von rund 39.000 Euro verursacht.
Der Leverkusener war zudem wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Bedrohung verurteilt worden. Ein Urteil in der Klage soll Ende November gesprochen werden. (dpa)
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