Unternehmen sollten rechtzeitig gegensteuern.

Betrug, Korruption und illegale Preisabsprachen sind so alt wie die Wirtschaft selbst und seit jeher von außerordentlichem Übel. Wo Kriminelle ihren Vorteil suchen, gibt es immer auch Geschädigte. Seien es Kunden, Geschäftspartner oder der Staat.

Entsprechend beunruhigend ist die drastische Zunahme der Wirtschaftskriminalität in deutschen Großkonzernen und die laxe Strafverfolgung krimineller Spitzenmanager. Täter in Nadelstreifen müssen sich offenbar weit seltener vor Gericht verantworten als einfache Angestellte. Das ist ein Skandal. Die Fälle Siemens und VW taugen bisher offenbar nur bedingt als Weckruf für die Chefs. Obgleich die deutschen Konzerne im Zuge der Krise mit noch mehr Kriminalität rechnen, will man die Ausgaben für Vorbeugung und Kontrolle klein halten. Ein Riesenfehler. Wer kriminelle Machenschaften duldet oder auf die leichte Schulter nimmt, setzt sich zunehmend gesellschaftlicher Ächtung aus. Das wird sich künftig noch stärker in den den Bilanzen niederschlagen. Kluge Unternehmen steuern rechtzeitig gegen. Es wird höchste Zeit. NRZ