Essen. Nicht jeder, der sich ein Haustier zulegt, scheint sich der Verantwortung bewusst zu sein. Immer mehr Menschen geben ihre Tiere wieder ab.

Die Deutschen lieben Haustiere. Vor allem die Anzahl der Katzen, dem beliebtesten Haustier, hat in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. Insgesamt leben bundesweit mehr als 34 Millionen Haustiere in privaten Haushalten. Zum Vergleich: 2011 waren es noch rund 22 Millionen.

Den Wunsch nach einem Haustier kann man erstmal niemandem verübeln: Haustiere bringen Freude und neues Leben in das Eigenheim und können sogar bei der Stressbewältigung helfen. Verschiedene Studien haben schon gezeigt, dass das Glückshormon Endorphin ausgeschüttet wird und es unseren Blutdruck senkt, wenn wir unser Haustier streicheln.

Täglich neue Fundkatzen in NRW-Tierheimen

Doch von den süßen Kulleraugen des Hundewelpens oder von der Langeweile während der Pandemie geblendet, scheinen manche bei der Kaufentscheidung eines nicht ganz bedacht zu haben: Wer sich ein Haustier zulegt, der übernimmt die komplette Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Diesen Anforderungen ist offenbar nicht jeder gewachsen, Tierheime in NRW berichten von einer Flut an Katzen, die von ihren alten Besitzern ausgesetzt wurden.

Über die Gründe lässt sich nur mutmaßen. Doch egal ob es die unerwartet hohen Futter- oder Tierarzt kosten sind, ob man bald in den Urlaub fahren möchte oder ob man einfach zu viel unterwegs ist, mit genug Weitsicht und Selbstreflektion wäre die Lage in den Tierheimen heute eine andere. Ein neues Haustier ist ein neues Familienmitglied, kein Lückenfüller. Und der Kauf darf keine Impulsentscheidung sein.