Essen. Am 1. August hat die Menschheit rechnerisch die Ressourcen der Erde aufgebraucht. Klimaschutz muss eine Selbstverständlichkeit werden.
Es sind nur drei aktuelle Nachrichten von vielen: Auf den griechischen Inseln Santorini und Mykonos wird nach anhaltender Trockenheit das Wasser knapp. Auf Sizilien droht den Landwirten ein Milliardenverlust. Und im Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe sind gerade viele deutsche Städte durchgefallen. Die Erde heizt sich auf, aber viele Menschen lassen die täglichen Nachrichten, etwa zum Erdüberlastungstag am 1. August, an sich heran wie Eilmeldungen auf dem Handy: kurz überfliegen und dann wegwischen.
An Faktenwissen fehlt es nicht, Forscherinnen und Forscher liefern seit Jahrzehnten genügend Daten und Erklärungen. Längst ist klar: Die Klimakrise bedroht unsere Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit. Doch die Transformation hin zu einer klimaneutralen Welt ist ein kräftezehrender Weg. Sie ist verbunden mit hohen Investitionskosten und der Angst vor Wohlstandsverlust.
Mehr Grün und saubere Luft
Warum gelingt es denjenigen, die den Klimaschutz zügig vorantreiben wollen, nicht, der Gesellschaft eine positive Idee von der Zukunft einzupflanzen? Wo doch autofreie Innenstädte mit viel Grün und Platz für Fußgänger und Radfahrerinnen erwiesenermaßen die Lebensqualität steigern und eine pflanzenbasierte Ernährung und sauberere Luft Menschen gesünder und länger leben lässt.
Angstgetrieben in die Zukunft zu blicken, ist noch nie hilfreich gewesen. Besser ist es, bewusst dorthin zu schauen, wo die Transformation erfolgreich auf den Weg gebracht wurde, wo Dinge bereits funktionieren, wo Menschen begeistert sind von dem, was sich verändert.
Erfolgsgeschichten aus aller Welt
In der Serie „Unsere Erde - unsere Zukunft“ auf der Kinderseite der Tageszeitung haben viele dieser positiven Geschichten eine Heimat gefunden. Wie Kopenhagen zur ersten klimaneutralen Hauptstadt der Welt wird, wie immer mehr Häuser grüne Dächer bekommen, wie Solaranlagen in Wüsten und Seen gebaut werden und wie Miniwälder in Städten wachsen. Überall auf der Welt ist vieles in Bewegung. Das macht Hoffnung.
Mit der 200. Folge geht unsere Serie, die am Tag des globalen Klimastreiks am 25. September 2020 begann, nun zu Ende. Die Themen sind uns nicht ausgegangen, aber sie gehören überall auf die Online-Portale und in die Tageszeitung, nicht nur auf die Kinderseite. Und dort sind sie auch längst zu finden. Denn die Klimakrise betrifft jeden Bereich der Gesellschaft – und daher auch alle Journalistinnen und Journalisten.