An Rhein und Ruhr. Den Bauern droht eine besonders schlechte Ernte. Das bedroht die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe. Es braucht mehr Geld und Nachsicht.
Das anhaltend nasse Wetter beschert den Bauern eine enttäuschende Erntesaison. Nun kommen aus der Landwirtschaft recht häufig Klagen, ob es nun viel oder gar nicht regnet. Doch was dabei meist überhört wird, sind die Hinweise darauf, dass es in erster Linie um die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich geht. Diese muss die Politik sicherstellen.
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Dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) jetzt EU-Hilfen für die Obstbauern beantragt hat, kann nur ein erster Aufschlag sein. Schon die Streichung von Steuervergünstigungen und Subventionen Ende 2023 schwächte die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe. Der Schritt war zwar aus klimapolitischer Sicht wichtig, aber man darf hier nicht die sozialen und wirtschaftlichen Folgen vergessen.
Wenn nun größere Ernteausfälle hinzukommen, geraten die Betriebe unter hohen wirtschaftlichen Druck, denn sie erwarten weniger Verkaufserlöse bei gleichbleibenden Kosten. Die Landwirte brauchen aber faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Vergleich. Hier muss die Politik jetzt Nachsicht walten lassen. Zumindest vorübergehend muss die Streichung von Vergünstigungen und Subventionen zurückgenommen werden, um den finanziellen Schaden für die Betriebe zu begrenzen und Pleiten zu verhindern.