Nach der Europawahl steht die Partei vor einem Scherbenhaufen. Ein Comeback ist in NRW unwahrscheinlich. Hier spielte Die Linke nie eine Rolle.

Die Europawahl manifestierte den Trend, der sich in den vergangenen Monaten abgezeichnet hatte: Die Linkspartei steht endgültig vor dem Abstieg aus der Riege der großen, etablierten Parteien. Interne Querelen und die schlussendliche Abspaltung von Sahra Wagenknechts Parteiprojekt kosteten viele Wählerstimmen. Ein Wiederaufstieg zu den größeren Parteien dürfte nur in den linken Hochburgen möglich sein.

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Die Mitglieder, Amts- und Würdenträger der Linken geben sich kämpferisch, sprechen davon, bald wieder angreifen zu wollen. Nun, was sollen sie auch sonst sagen? Realistisch wird die Partei künftig nur in Berlin, Hamburg und einigen ostdeutschen Bundesländern Wahlerfolge feiern können.

Aus dem Bundestag wird Die Linke sich dagegen nach der Wahl im kommenden Jahr wohl verabschieden müssen. Und auch bei den Kommunalwahlen in NRW drohen Verluste, von der NRW-Landtagswahl 2027 braucht man gar nicht erst zu sprechen. Im Landtag war man ohnehin nur von 2010 bis 2012 kurzzeitig vertreten.

An Rhein und Ruhr sieht die Perspektive der Linken düster aus. Sie hatten hier nie eine große Basis, werden sie wohl kaum aufbauen können und somit endgültig in der Gruppe der „Sonstigen“ verschwinden. Das zeichnet sich bereits in Umfrage ab: In der aktuellsten NRW-Umfrage von Infratest dimap für den WDR von Ende April wurde nach der Linken gar nicht mehr gefragt. Stattdessen stand das BSW zur Auswahl und kam auf 3 Prozent.