An Rhein und Ruhr. Ob im Garten oder im Wohnzimmer: Fußballfans sollten während der EM auf die Lautstärke achten. Wird zu laut gefeiert, kann es zu Strafen kommen.

Deutschland ist im EM-Fieber – spätestens seit dem furiosen 5:1-Sieg der Nationalmannschaft zum Auftakt des Turniers. Mindestens zwei Spiele hat die DFB-Elf bei der Heim-EM noch zu bestreiten, die Chancen auf einen Einzug ins Achtelfinale stehen aber bereits gut. Wer keine Stadiontickets bekommen hat, kann die EM 2024 immerhin im TV mitverfolgen und das macht in der Gemeinschaft doch bekanntlich am meisten Spaß.

Für öffentliche Public-Viewing-Veranstaltungen gelten deshalb während des Sommers sogar Ausnahmen der Lärmschutzregeln, um der großen Euphorie nicht im Weg zu stehen. Gelten diese Ausnahmen auch für Fußballfans, die mit ihren Freunden auf der Couch oder im Garten mitfiebern? Darf es während der EM Zuhause lauter zugehen als normalerweise?

Nachtruhe gilt auch während der EM 2024

Nein, macht Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen, im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. Die Nachtruhe im Landes-Immissionsschutzgesetz sei nur für Großveranstaltungen im Zusammenhang mit der EM angepasst worden. Es müsse trotzdem immer sichergestellt sein, dass im Umfeld von Wohnungen der Maximalpegel nicht höher als 80 Dezibel ist. „Das heißt, es bleibt bei der Nachtruhe, auch im privaten Bereich. Fußballfans müssen sich daher auch in den eigenen vier Wänden an die Spielregeln halten“, führt der Volljurist weiter aus.

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Die Nachtruhe gilt in NRW zwischen 22 Uhr und 6 Uhr, darüber hinaus gibt es eine Sonn- und Feiertagsruhe von 0 bis 24 Uhr. „Eine Mittagsruhe an den übrigen Tagen ist gesetzlich nicht vorgegeben, kann aber in Satzungen der Kommune geregelt sein.“ Zu den festgelegten Ruhezeiten sollte das Rudelgucken die Grenze von 40 Dezibel nicht überschreiten, rät Amaya.

Fußball-Abend vor dem Fernseher: Diese Strafen drohen bei Lärm

Doch eine Fußball-Europameisterschaft gibt es eben nur alle vier Jahre, da wird der ein oder andere Fan schnell mal emotional oder laut. Sollte das allerdings die Nachtruhe der Nachbarn stören, kann das laut Bußgeldkatalog für Lärmbelästigung und Ruhestörung mit bis zu 5.000 Euro Strafe geahndet werden.

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Mieter müssen außerdem mit einer Abmahnung des Vermieters rechnen. Treten die Lärmbelästigungen mehrfach auf, kann auch eine ordentliche, im Ernstfall sogar eine fristlose Kündigung drohen. Wer also ein paar leidenschaftliche Fußballer zum Mitfiebern einlädt, sollte am besten vorher das Gespräch mit den Nachbarn suchen, empfiehlt der Verbandsdirektor. „Dann können sich die Nachbarn auf die Fußballspiele einstellen und rechtzeitig die Fenster schließen“ – oder man schaut die Spiele seiner Lieblingsmannschaft gleich mit den Nachbarn zusammen.