Kreis Paderborn. Bei einem Feuer wurde die Aussichtsplattform am Eisenbahn-Viadukt in Altenbeken völlig zerstört.
Das ist bitter für den Tourismus im Paderborner Land: Am frühen Montagabend ist die beliebte Aussichtsplattform am Eisenbahn-Viadukt in Altenbeken abgefackelt. „Ich habe gedacht: Das kann doch wahr sein“, meinte Marion Wessels von der Gemeinde Altenbeken erschüttert (6. Juli 2021).
Der 482 Meter lange und im Jahr 1853 eingeweihte Viadukt gehört zu den Bauwerken, die man als Nordrhein-Westfale mal gesehen haben sollte. Er gilt als Europas älteste Kalksteinbrücke, die 35 Meter hohen Bögen sind abends beleuchtet. Eisenbahnfans (sogenannte „Trainspotter“) fotografieren die passierenden Züge.
Feuerwehr baute 600 Meter lange Schlauchleitung
Und der beste Ort dafür war jene etwa drei mal vier Meter große, etwas oberhalb gelegene Plattform, die bei dem Feuer am Montag komplett zerstört wurde. Mehrere Anrufer hatten der Feuerwehr gegen 18.20 Uhr von der weithin sichtbaren Rauchsäule berichtet.
Zwei Löschzüge waren vor Ort. Die Einsatzkräfte konnten mit Mühe, aber schlussendlich erfolgreich ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Bäume verhindern. Zum Löschen musste eine 600 Meter lange Schlaucharbeiten gelegt werden.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Glück im Unglück, dass es in den vergangenen Tagen so viel geregnet hatte: „Wäre es so trocken gewesen wie im vergangenen Jahr, hätten wir vermutlich einen ausgewachsenen Waldbrand gehabt“, meinte Wessels, die im Rathaus Ansprechpartnerin für den Tourismus ist. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat Ermittlungen aufgenommen. Bei dem Brand wurde auch eine hölzerne Sitzgruppe zerstört.
Die Plattform war auch Wanderern sehr beliebt und soll „schnellstmöglich“ ersetzt werden, wie es heißt. Der Aussichtspunkt war vor 20 Jahren errichtet worden und bot einen Blick bei gutem Wetter über das Bauwerk bis weit ins Paderborner Land. Der Sachschaden dürfte bei mehreren Tausend Euro liegen.
Viele Wanderer sind zurzeit in der Gemeinde
Der Verlust ereilt die Gemeinde zur Unzeit. Im zweiten Coronasommer sind die Quartiere in Altenbeken gut gebucht, Menschen machen heimatnah Urlaub. „Wir haben viele Gäste aus dem Ruhrgebiet, aber auch aus den Niederlanden“, sagte Wessels.