An Rhein und Ruhr. Die Polizei in NRW hat die Bekämpfung von Kindesmissbrauch intensiviert. In den Zahlen von 2020 zeigen sich erste Erfolge. Gut so!

Sicherheit ist das Versprechen des Staates an seine Bürger. Es muss in besonderer Weise für die Schwächsten gelten, zum Beispiel für Kinder. Die seit heute (8. März 2021) vorliegende neue NRW-Kriminalstatistik spiegelt viel vom Corona-Geschehen im vergangenen Jahr. Sie zeigt aber auch eines: Innenminister Herbert Reul (CDU) zieht die richtigen Lehren aus dem Missbrauchsskandal von Lügde.

Im Kampf gegen Missbrauch hat Reul den Personaleinsatz der Polizei vervierfacht, neue Strukturen geschaffen und viel Geld für modernste Technik ausgegeben. Das Ergebnis sind mehr als doppelt so viele nicht neue, sondern neu aufgedeckte Fälle von Kinderpornografie und knapp 20% mehr aufgedeckte Fälle von Missbrauch.

Täter können sich nicht in Sicherheit wiegen

Das ist wohl nur der Anfang - so die bittere Ahnung. In den Untiefen des Internets dürften noch viel mehr perverse Bilder lagern. Mit ihnen verknüpft: ganz realer Kinderschmerz, verletzte Seelen und zerstörtes Vertrauen. Die Botschaft dieser Kriminalstatistik ist, dass sich Täter nicht in Sicherheit wiegen können.

Ermittler sind nicht nur willens, sondern in NRW auch zunehmend in der Lage, diese Täter zu fassen. Gut so, weiter so! NRW ist mit seinem Ansatz bundesweit Vorreiter. Es ist aber noch viel zu tun.

Verbessert werden muss unbedingt auch der Schutz der älteren Mitbürger. Enkeltricks und Betrügereien durch "falsche Polizisten" greifen weiter um sich. In Corona-Zeiten sind Senioren vermehrt Opfer geworden. Hier ist noch mehr Prävention, noch mehr Aufmerksamkeit nötig - auch mehr internationale Polizeizusammenarbeit. Hinter den "falschen Polizisten" stecken oft gut organisierte Banden mit Callcentern in der Türkei.