Nijmegen. Jeder habe das Potenzial, sein Gedächtnis zu verbessern, sagt der Neurowissenschaftler Boris Nikolai Konrad. Wie funktioniert das konkret?

Komplizierte Passwörter. Die Kreditkartennummer. Lauter fremde Namen am neuen Arbeitsplatz. Oder wir gehen in den Keller und haben bereits auf der Treppe vergessen, was wir dort unten eigentlich wollten. Das Gedächtnis stellt viele Menschen vor Probleme. Wer es gezielt trainieren will, sollte nach Einschätzung des Nijmegener Neurowissenschaftlers Boris Nikolai Konrad (40) drei Tipps beherzigen.

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1. Tipp: Denken Sie in Bildern!

Wer es schafft, Bilder im Kopf zu erzeugen, aktiviert im Gehirn andere Gedächtnissysteme und kann sich dadurch Informationen besser einprägen. Etwa wenn es um den Namen „Boris Nikolai Konrad“ geht: „Stellen Sie sich vor, der Mann auf dem Foto trägt ein Leibchen von Boris Becker, dazu eine Nikolausmütze auf dem Kopf und in der Hand eine Tüte vom Conrad-Elektronikmarkt. Wenn Sie sich das bildhaft vorstellen, haben Sie sich den Namen eingeprägt.“ Je skurriler das Bild, desto leichter bleibe es haften, weil es eine Emotion auslöse.

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2. Tipp: Wiederholen Sie das Gelernte!

Ohne Arbeit, also Wiederholungen, geht es nicht. Das erfordere jedoch gar nicht viel Aufwand, so Konrad. „Lesen Sie zum Beispiel diesen Text und fragen Sie sich anschließend: Was habe ich da eigentlich gelesen? Was waren die Tipps?“ Diese Überprüfungen führten dazu, dass Informationen im Gehirn als wichtig markiert würden und länger erhalten blieben.

3. Tipp: Gehen Sie zum Lernen an einen neuen Ort!

Konrad empfiehlt einen Spaziergang. Denn wer sich währenddessen bewusst mache, womit er sich gerade beschäftige, könne sich die Inhalte besser einprägen. „Unser Gehirn hat ein System, um Ortsinhalte zu codieren. Das führt dazu, dass die Ortsinformation, die fachlich nichts damit zu tun hat, mit dem Thema verbunden wird.“ Kurzum: Wer läuft, lernt leichter.