Den Haag. König Willem-Alexander hat die neuen Ministerinnen und Minister vereidigt. Geert Wilders ist nicht dabei, doch seine Chance könnte erst noch kommen.

Sie stehen in Reih und Glied auf diesem offiziellen Foto im königlichen Palast in Den Haag, jedes Kabinettsmitglied hat seinen Platz. Nach sieben Monaten. So lange haben sie um ihn gerungen.

Nur Geert Wilders steht nicht dabei. Seine islamfeindlichen Positionen haben die Regierungsbildung erschwert, bis er schließlich den Verzicht auf das Ministerpräsidentenamt erklärte.

Trotzdem: Seine „Partei für die Freiheit“ stellt mit fünf die meisten Minister in zentralen Ressorts. Vier Minister kommen von der VVD, der Partei des Ex-Ministerpräsidenten und baldigen Nato-Generalsekretärs Mark Rutte, ebenso viele von der NSC und die Bauernpartei BBB übernimmt die beiden Ressorts Wohnungsbau und Landwirtschaft. Von der Ankündigung, ein außerparlamentarisches Kabinett bilden zu wollen, gibt es keine Spur mehr. Einzig Dick Schoof, der neue Ministerpräsident und ehemalige Geheimdienstchef, ist parteilos.

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Das Gebaren der neuen Regierung wird besonders von der Europäischen Union, deren Gründungsmitglied die Niederlande sind, mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, zumal nach der ersten Runde der Parlamentswahl auch in Frankreich ein Rechtsruck droht.

In Deutschland schieben viele Frust über eine Koalition, die aus drei Parteien besteht. In den Niederlanden sind es vier unterschiedlicher Couleur. Kaum zu glauben, dass in unserem Nachbarland ohne Zoff regiert werden wird, zumal einige Regierungsmitglieder wie die Bauernpartei noch ohne große Erfahrung dastehen. Diese Regierung ist jetzt schon angezählt.

Dass Geert Wilders nicht auf diesem Vereidigungsfoto zu sehen ist, sagt übrigens nichts über seine Macht aus. Sollte diese Regierung scheitern, wird nicht Wilders‘ Name damit in Verbindung gebracht, sondern Schoofs. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass Wilders‘ Chance erst noch kommt.