NRW hat die Abi-Püfungen auf Freitag verschoben – der Beginn des Zuckerfestes. Unser Reporter übt Kritik: „Integration ist keine Einbahnstraße.“
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Die Abiturprüfungen in NRW wurden aufgrund einer technischen Download-Panne von Mittwoch auf Freitag verschoben. Technische Fehler können passieren, daran gibt es keinen Zweifel. Das große Problem ist jedoch, dass das Schulministerium das Zuckerfest nicht berücksichtigt hat – einen heiligen Feiertag im Islam.
Allein in NRW leben rund 1,5 Millionen Musliminnen und Muslime. Von deren Integration in die Gesellschaft ist immer die Rede. Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wird gestellt – nach jedem terroristischen Angriff oder sogar nach Silvester.
Verschobene Prüfungen sind Vielfalt-Panne der Behörden
Oft versuchen Politikerinnen und Politiker diese Karte im Wahlkampf zu spielen, um Stimmen zu gewinnen. Aber was bedeutet Integration? Wann gilt ein Mensch als integriert? Bedeutet es, die Sprache zu lernen, Arbeit zu finden, Freundschaften mit Deutschen zu schließen oder sich die Kenntnis der deutschen Kultur anzueignen? Sie ist die Summe von all dem und außerdem beinhaltet sie gegenseitige Toleranz und Respekt zwischen zwei Seiten. Die Integration ist keine Einbahnstraße.
Es reicht nicht, dass Migranten, ob Muslime oder nicht, versuchen, sich zu integrieren, sondern sie müssen als Teil dieser Gesellschaft das Mitgefühl bekommen, dass ihre Traditionen und ihre Feste respektiert werden.
Die verschobenen Abiturprüfungen haben nicht nur die technischen Probleme ins Licht gerückt, sondern auch die Vielfalt-Panne in den Behörden. Wenn diese behoben wird, kann eine Gesellschaft richtiges gemeinsames Leben hier in Deutschland aufbauen.