Aus den Niederlanden. In den Niederlanden wird die Wiedereinführung der Maskenpflicht diskutiert. Dabei scheint klar: lieber „mondkapje“ statt mehr Klinikaufnahmen.

Die Rufe werden immer lauter: Fachleute in den Niederlanden fordern bereits seit vergangener Woche nach der Wiedereinführung von Masken und Sicherheitsabstand, doch die Regierung wartet lieber ab. Zumindest noch eine Woche. Es ist das gewohnte Muster: Auf weitreichende Lockerungen folgen trotz Warnsignalen nur zurückhaltend Verschärfungen.

Beobachten klingt ja auch vernünftig – ginge es nach fast zwei Jahren Pandemie nicht immer noch um Leben und Tod. Zwar steigen die Intensivaufnahmen und Todesfälle bei weitem nicht mehr so stark wie vor Einführung des Impfstoffs. Doch sind sie deshalb derart zu vernachlässigen?

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Das Experiment am lebenden Objekt bleibt gefährlich. Premier Rutte muss sich fragen lassen, wann für ihn genug Menschen gestorben oder auf den Intensivstationen gelandet sind, bis er Maske und Abstand wieder als zumutbar erachtet. Dabei geht es nicht einmal um den nächsten Lockdown, sondern um die einfachsten Basisregeln, die vor Infektionen schützen können.

Und die in anderen europäischen Ländern aus gutem Grund weiterhin Standard sind. Warum also nicht auch in den Niederlanden lieber „mondkapje“ statt mehr Krankenhausaufnahmen? Das „Opfer“ einer lästigen Maske ist klein im Vergleich zu dem Opfer, das einige Infizierte bringen – und seien es noch so wenige: Long Covid oder sogar Covid-Tod. (mh)