Der Essener Energiekonzern kann einen möglichen juristischen Streit um Enteignungen im Garzweiler-Gebiet nicht gebrauchen.
RWE hat just an diesem Montag (30. September 2019) sein neues, grünes Gewand präsentiert. Der Essener Konzern will eines der führenden Unternehmen bei Erneuerbaren Energien und bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Der Vorstoß der Garzweiler-Anlieger erfolgt da zur Unzeit. Eine langwierige juristische Auseinandersetzung um Enteignungen im Garzweiler-Tagebau-Gebiet käme da ungelegen.
Es könnte der Eindruck entstehen, dass der Konzern bis zur Erfüllung der Ökoversprechen noch möglichst viel Gewinn aus der schmutzigen Kohleverstromung mitnehmen will (muss?). RWE wird selbst beurteilen, ob das die Überzeugungskraft der so breit zur Schau gestellten grünen Ambitionen schwächt.
Richtig ist der Hinweis, dass die Kohlekommission das Aus für die Kohle erst bis 2038 empfiehlt. Richtig ist ebenso, dass sich die meisten Anwohner mit der Umsiedlung arrangiert haben. Gleichwohl ist es legitim, wenn ein kleinerer Kreis die Frage einer möglichen Enteignung im Lichte der neuen gesellschaftlichen Entwicklung juristisch erneut überprüft haben will.