Hamminkeln. Die Dorfgemeinschaft Ringenberg bemüht sich seit Jahren, Baugrundstücke zu finden. Nun soll es ein Treffen mit dem Bürgermeister geben.

Es ist seit Jahren ein Thema, das den Ringenbergern Kopfzerbrechen bereitet: „Wie können wir junge Familien im Dorf halten?“ Denn Ringenberg altert langsam, aber sicher immer mehr. Die letzten wirklichen Neubaugebiete entstanden etwa vor 20 Jahren. Seitdem mag es punktuell das eine oder andere kleine Projekt im privaten Bereich gegeben haben, doch das war es dann auch.

Immer wieder gab es Anläufe aus der Dorfgemeinschaft, an dieser Situation etwas zu ändern. Ob es die vergeblichen Bemühungen waren, an der ehemaligen Grundschule eine Wohnbebauung zu realisieren, oder jetzt eine „Neue Mitte Ringenberg“, wie sie die Dorfgemeinschaft im Herbst angestoßen hat – die Chancen auf neue Bebauung sind gering.

Im Herbst waren die drei größten Vereine, die Schützengesellschaft, der Heimatverein und der SV Ringenberg, noch einmal an die Öffentlichkeit getreten, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Denn Ringenberg hat 1800 Einwohner – allerdings ziemlich konstant seit 1980. Demgegenüber haben eigentlich alle anderen Ortsteile zugelegt. Nicht nur die Siedlungsschwerpunkte Hamminkeln, Dingden und Mehrhoog, sondern auch kleinere Ortsteile wie Brünen und Loikum.

Vorstoß von drei Ringenberger Vereinen

Deshalb hatten sie vorgeschlagen, dass die Stadt doch bitte das Grundstück an der Hauptstraße, auf dem das Fitnessstudio „Am Kamin“ beheimatet ist, im Rahmen eines Insolvenzverfahrens kauft – und am besten auch noch einige Grundstücke drumherum. Dort könnten dann 15 neue seniorengerechte Wohnung entstehen. Denn die gibt es in Ringenberg auch nicht. Der Hintergedanke der drei Vereinsvertreter: Da könnten dann alteingesessene Ringenberger einziehen und in deren Häuser könnten junge Menschen Platz finden.

„Im Resultat wird seitens der Verwaltung tatsächlich keine realistische Möglichkeit gesehen, die betreffenden Grundstücke für die Stadt zu erwerben“

Zitat aus der Beschlussvorlage der Stadt Hamminkeln

Doch daraus wird nichts, wie Bürgermeister Bernd Romanski in der vergangenen Ratssitzung mitteilte. Der Eigentümer sei verstimmt gewesen über den öffentlichen Vorstoß und wolle die angefragten Grundstücke nicht an die Stadt für eine spätere Baulandentwicklung veräußern. „Man beabsichtige stattdessen, eine anderweitige Verwertung umzusetzen oder gegebenenfalls selbst durch Umbauten oder Erweiterungen eine Optimierung der baulichen Nutzung zu erreichen. Im Resultat wird seitens der Verwaltung tatsächlich keine realistische Möglichkeit gesehen, die betreffenden Grundstücke für die Stadt zu erwerben, insbesondere nicht zu solchen Bedingungen, die noch Raum für eine spätere Baulandverwertung bieten könnten“, heißt es seitens der Verwaltung.

Dabei gibt es durchaus noch Grundstückspotenzial in Hamminkeln. Planungsrechtlich sei es möglich, etwa 25.000 bis 30.000 Quadratmeter in Ringenberg zu bebauen. Und das trotz der Einschränkungen durch Autobahn, Naturschutzflächen und potenziellen Überschwemmungsgebieten der Issel. Die Krux an der Sache: Die Eigentümer spielen nicht mit. 18 Baulücken hat die Stadt identifiziert. Die meisten liegen rund um die Pfarrer-Steinbach-Siedlung und Belenhorst.

Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten

Dazu kommen die Baugebiete Schüllemorgen und Quintersweide. An beiden Orten hat die Stadt Anläufe unternommen, hier Baugebiete zu entwickeln, ist aber gescheitert. Und die Stadt sieht im Augenblick nicht, dass sich die Voraussetzungen kurzfristig ändern könnten. Aber der Bürgermeister will sich den Forderungen der Ringenberger gar nicht verschließen, betont gerne, dass er selbst ja eigentlich aus Ringenberg kommt.

Nun soll es kurzfristig noch mal zu einem Gespräch zwischen Stadt und Dorfgemeinschaft kommen. „Es gibt noch Optionen“, glaubt Klaus van der Sande vom SV Ringenberg. Die Frage sei halt, ob das, was die Ringenberger noch als Möglichkeiten sehen, und das Planungsrecht zusammenpassen: „Da müssen wir mal unsere Informationen zusammenpacken.“