Wesel. Der Bau der neuen Trendsportanlage am Auesee in Wesel hat begonnen. Bouldern, Calisthenics und 3x3-Basketball sind hier bald möglich.

Bouldern, Calisthenics oder 3x3-Basketball – für diese Trendsportarten wird es schon in der nächsten Saison einen festen Platz am Auesee geben. Am Südufer, in direkter Nachbarschaft zum Beachvolleyballfeld, entsteht in den kommenden Monaten die neue Trendsportanlage, an deren Planung sich im Vorfeld 1300 Bürgerinnen und Bürger beteiligt hatten. Dafür unternahmen Bürgermeisterin unter anderem Ulrike Westkamp und Sportdezernent Rainer Benien gemeinsam jetzt den symbolischen ersten Spatenstich.

Wesel: Trendsportanlage soll im Frühjahr fertig werden

Fertig werden soll die gesamte Anlage im Frühjahr, und zwar noch bevor die Badesaison am Auesee beginnt. Sie wird aus drei zusammenhängenden Bereichen bestehen und im Sinne der Barrierefreiheit mit einem eigenen Zugang an das neue Wegesystem angebunden. Wer das Seegelände aus Richtung Kreisverkehr kommend betritt, blickt dann zuerst auf den Boulder-Bereich mit zwei Kletter-Felsen. Direkt daneben schließt sich die Calisthenics-Anlage an, also ein Feld mit verschiedenen Trainingsgeräten, wie Stangen und Barren, an denen Fitness-Übungen mit dem eigenen Körpergewicht gemacht werden können. „Wem das eigene Gewicht nicht ausreicht, hat noch die Möglichkeit, sich etwas aus der Sportbox zu holen“, wirbt Benien. Diese wird nämlich im Zuge des Neubaus an die Trendsportanlage versetzt.

Neben dem Calisthenics-Bereich wird als drittes und – mit seinen Abmessungen von 13 mal 30 Metern – größtes Element ein Multifunktions-Spielfeld gebaut. Das kann wahlweise längs als Fußballfeld genutzt werden, denn Tore sind ebenfalls vorgesehen, als auch als Spielfläche für Basketball, denn zwei Körbe sind ebenso eingeplant. Neben der klassischen Variante sind dabei natürlich auch moderne Formen, wie 3x3-Basketball denkbar. „Ganz wichtig war für uns, dass alles offen gestaltet wird“, erklärt Rainer Benien. Deshalb wird es nur zwei Ballfangzäune hinter den Toren geben, die Anlage ansonsten keine Absperrungen bekommen.

Auesee in Wesel: „Wir bauen hier den Trimm-Dich-Pfad 2.0“

Diese Offenheit signalisiert allen Auesee-Besuchern, dass sie die Anlage für ihre Zwecke nutzen können und sollen – wahlweise einzeln oder als Ergänzung zur üblichen Joggingrunde um den See. „Mittlerweile machen ja viele Leute vereinsungebunden Sport“, so Benien. Und bei Calistehnics und Bouldern handele es sich genau um solche Sportarten, die üblicherweise ohne Verein ausgeübt würden. Tatsächlich erinnere die Sportmöglichkeit im öffentlichen Raum an die in den 1970er-Jahren beliebten Trimm-dich-Pfade: „Wir bauen hier den Trimm-dich-Pfad 2.0“, so Benien.

So sieht der Entwurf der Trendsportanlage aus. er wurde vor rund zwei Jahren gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt.
So sieht der Entwurf der Trendsportanlage aus. er wurde vor rund zwei Jahren gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt. © Stadt Wesel | B.S.L. Landschaftsarchitektur

Für die Bauarbeiten wird in einem ersten Schritt zunächst die alte Soccer-Arena entfernt und der Boden ausgeschachtet, bevor das Gelände modelliert wird. Unterbaut wird der Bereich mit Kies, der übrigens in Wesel gewonnen wird, und Schotter sowie Betonfundamenten für die eigentlichen Aufbauten. Als Oberfläche bekommen alle drei Bereiche einen synthetischen Fallschutz aus Gummigranulat – auf dem Spielfeld wird er rot sein, im Calisthenics- und Boulder-Bereich gelb. „Der hat die gleichen Fallschutz-Eigenschaften wie Sand“, erläutert der zuständige Landschaftsarchitekt Birger Prolingheuer dazu. Im Gegensatz zu Sand kann der Gummibelag allerdings auch mit dem Rollstuhl befahren werden, zudem ist er wasserdurchlässig, sodass die Anlage bei schlechtem Wetter benutzt werden kann.

Aue entwickelt sich zum Freizeit-Paradies

Der Bau der Trendsportanlage reiht sich ein in verschiedene Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren unternommen wurden, um den Bereich um den Auesee als Freizeitareal zu entwickeln und stärken. So wurde 2020 an der gegenüberliegenden Uferseite ein neuer Spielplatz errichtet und eine neue Wegeverbindung über die Rasenfläche geschaffen. Bekanntlich ist auch der Minigolfplatz 2022 an den Auesee umgezogen und noch in diesem Winter soll mit dem Bau der neuen Steganlage begonnen werden. Insgesamt 450.000 Euro soll der Bau der neuen Trendsportanlage kosten. 250.000 Euro davon kommen als Fördermittel vom Land NRW.