Wesel. Alle Wunschkarten sind am NRZ-Mobil nach einer Stunde vergriffen. 200 bedürftige Kinder können sich zu Weihnachten über ein Geschenk freuen.

Es ist kalt am Mittwochmorgen auf dem Wochenmarkt in der Weseler Innenstadt. Aber immerhin trocken. Der Anflug von Winter schreckt die hilfsbereiten Weselerinnen und Weseler nicht ab – und wir sind restlos begeistert: So groß ist das Interesse an den Wünschen bedürftiger Kinder am NRZ-Mobil, dass schon um elf Uhr alle Karten vergriffen sind. 200 Mädchen und Jungen aus finanzschwachen Familien werden sich Weihnachten über die Erfüllung eines Wunsches freuen können.

In diesem Jahr sind die Geschenkpaten wirklich besonders fix. Direkt ab zehn Uhr sichten die Interessenten an den Stehtischen die vielen verschiedenen Wünsche der kleinen und etwas größeren Schul- und Kitakinder: Ein Fingerskateboard, ein Fußball, ein Puzzle oder ein Hörspiel? Für einige ist es wichtig, dass sie die Geschenke vor Ort kaufen können, für andere ist auch eine Bestellung im Internet kein Problem. Einige Geschenkpaten weichen sogar auf Nachbarstädte aus: „Wir fahren nach Kleve“, erklärt zum Beispiel Herbert Brands. „Da gibt es noch Galeria.“

Weihnachtswunschbaum in Wesel: Geschenkpaten sind seit vielen Jahren dabei

Ingeborg Hack erfüllt seit vielen Jahren die Wünsche hiesiger Kinder. „Bestimmt seit 20 Jahren“, schätzt sie. Immer nimmt sie vier Karten mit, zwei für Jungen, zwei für Mädchen. Zwei Puppen, ein Puzzle und ein Dinosaurier stehen diesmal auf ihren Wunschzetteln. Was es nicht vor Ort gibt, bestellt die Tochter in Internet, erklärt sie und ergänzt: „Bisher habe ich immer alles gefunden.“

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Zusammengestellt haben die Wünsche wieder die Mitarbeitenden von Caritas, Diakonie und Internationalem Bund, die in Kitas und dem Offenen Ganztag tätig sind. Sie wissen, welche Familien Hilfe benötigen. Dass Kindern aus Wesel auf diese Weise eine Freude gemacht wird, ist für viele der Geschenkpaten wichtig. Zu ihnen gehört Elsbeth Grüttgen. „Wir haben schließlich in Wesel genug Familien, die wir unterstützen können“, sagt sie, während sie sich zwei Karten aussucht: Ein Tagebuch und eine Spielesammlung stehen darauf. „Das gibt es hier zu kaufen“, freut sie sich.

Für Antonio Fuschetto ist die Hilfe vor Ort ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Als er von der Weihnachtswunschaktion für hiesige Kinder las, startete er einen Spenden-Aufruf übers Internet und war positiv überrascht von der tollen Resonanz: „Schon nach drei Tagen war mein Ziel erreicht.“ Er kann nun gleich 50 der grünen Karten einpacken, um die Geschenke zu besorgen. Er organisiere jedes Jahr Spenden- und Hilfsaktionen, erklärt der Inhaber der Firma Weseler Gerüstbau. Nicht nur zu Weihnachten, auch zum Beispiel nach der Flut an der Ahr wurde er bereits unterstützend aktiv.

Weseler haben Freude am Schenken

Zu den „Stammgästen“ bei der jährlichen Weihnachtsaktion gehört Silvia Schlensag, die 30 Karten für die örtliche SPD abholt. „Die werden bei der nächsten Fraktionssitzung verteilt.“ Egal, ob gleich mehrere Wünsche oder einer erfüllt werden – wir freuen uns über jede helfende Hand. Und am NRZ-Mobil gibt‘s von den Fachfrauen der beteiligten Verbände auch gleich einen Tipp, wo die Spielzeuge in der Stadt erhältlich sind.

Denn Lego, Fußbälle, Bastelsets oder Spiele gibt es auch nach der Kaufhof-Schließung noch in einigen Geschäften zu kaufen. So kann Jutta Radtke ihre Geschenke schon nach kurzer Zeit am NRZ-Mobil abgeben. „Ich mache das immer total gerne und freue mich, wenn andere sich freuen“, erklärt sie. Ähnlich geht es Dagmar Lauth, die sich zwei Karten ausgesucht hat: Ein Junge wünscht sich eine Nike-Hose, ein Mädchen Polly-Pocket-Puppen. „Damit hat meine Tochter schon gespielt.“

Schon um elf Uhr hat die letzte Wunschkarte einen Abnehmer. Das ist rekordverdächtig. Vielen Dank für die tolle Unterstützung!

Geschenk-Abgabe bis 6. Dezember

Bis zum 6. Dezember sollten die unverpackten Geschenke im Wert von etwa 25 Euro in der Brockenstube der Caritas, Friedenstraße 2, zusammen mit den Wunschkarten abgegeben werden. Sie werden dann zentral eingepackt und über die Verbände an die Familien verteilt.

Die Weihnachtswunsch-Aktion für Kinder wird jedes Jahr als Gemeinschaftsprojekt von Caritas, Diakonie, Internationalem Bund, Stadt und NRZ organisiert.