Wesel. Die Weseler Politik plant, Messer und Alkoholkonsum in der Innenstadt zu verbieten. Doch besonders beim Alkohol bleiben noch Fragen offen.
In der Weseler Innenstadt sollen Messer und Alkohol im öffentlichen Raum verboten werden, damit sich Bürgerinnen und Bürger sicherer fühlen. Wie sinnvoll das ist, muss sich zeigen. Denn ein solches Verbot erfüllt nur seinen Zweck, wenn es auch kontrolliert werden kann. Wie soll das gehen? Sollen die Stadtwacht-Streifen die Taschen der Passanten kontrollieren? Oder nur Personen, die ihnen verdächtig erscheinen? Tatsache ist, schon jetzt können nicht alle Regeln in der Innenstadt kontrolliert werden. Ohne zusätzliches Personal sind neue Verbote nicht mehr als leere Versprechen.
Noch komplizierter wird es beim Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Da müssen Regeln gut erklärt und werden. Denn für Feste, Veranstaltungen und die Gastronomie sollen Ausnahmen gelten. Ein Weinfest am Berliner Tor ohne Wein ist auch schwer vorstellbar. Doch wo sind die Grenzen? Warum darf ein Mensch kein Bier in der Fußgängerzone trinken, während am Berliner Tor Alkohol ausgeschenkt wird? Es ist klar, worum es der Politik geht: Saufgelage samt unschöner Begleiterscheinungen sollen vermieden werden. Die Regeln müssen jedoch für alle transparent sein – und sie dürfen niemanden benachteiligen oder unnötig einschränken.