Wesel. Schule muss im Winter provisorisch beheizt werden. Der Grund erstaunt die Weseler Politik. Auf den Schulbaustellen gibt es weitere Verzögerungen.

Die Grundschule Fusternberg ist seit mehr als zwei Jahren eine Baustelle. Für Irritationen bei der Politik sorgte ein Bericht von Bernd Mayboom vom städtischen Gebäudeservice über den Stand der Dinge bei den Baumaßnahmen an den Schulen.

In seinem Bericht über die Schule am Fusternberg erwähnte er, dass sich der Einbau der Eisspeicherheizung verzögere. Der Eisspeicherbehälter kann nicht, wie vom Planungsunternehmen vorgesehen, direkt in den Boden eingelassen werden kann. Der Grundwasserspiegel sei derzeit extrem hoch, die Verwaltung spricht von einem „Jahrhunderthochwasser“. Es müsse zunächst eine Trockenlegung der Baugrube ausgeschrieben werden, das dauere einige Zeit. Die Schule werde in diesem Winter provisorisch über eine mobile Heizungsanlage (Heizmobil) beheizt, da die alte Anlage schon entfernt ist.

Diese Erklärung erstaunte die Politik. „Ein hoher Grundwasserspiegel ist doch auf dem Fusternberg bekannt“, merkte Ulla Hornemann (SPD) kopfschüttelnd an – und zwar als Dauerzustand, unabhängig vom „Jahrhunderthochwasser“. Ob dies dem Planungsbüro nicht vorab bekannt gewesen sei? Das war offenbar nicht der Fall, räumte die Verwaltung ein.

Barbara Nitsch (Grüne) kritisierte überdies die lange Bauzeit im laufenden Betrieb und die „Unordnung auf der Baustelle. Dafür habe ich kein Verständnis.“ Auch das musste die Stadt einräumen. Man sei aber hinterher, versicherte Thorsten Hummel, Leiter des Gebäudeservice. Die Fertigstellung der Schule verzögert sich insgesamt um ein halbes Jahr und ist erst Ende 2025 abgeschlossen. Grund sind Probleme bei der Ausschreibung von Arbeiten: Häufig melden sich keine Firmen oder die Angebote sind überteuert.

Das gleiche Problem gibt es auch an der Grundschule Blumenkamp, dort wird der erste Bauabschnitt im Sommer 2025 fertig sein, ebenfalls ein halbes Jahr später als gedacht.