Wesel. Sarah Larissa Bruns aus Wesel ist ein international gefragtes Model. Jetzt nimmt sie an einem amerikanischen Schönheitswettbewerb teil.

  • Sarah Larissa Bruns ist 19 Jahre alt, Model und kommt aus Bislich.
  • Seit einem Jahr ist sie auf den Laufstegen der Welt unterwegs und präsentiert dort die Mode bekannter Designer.
  • Jetzt ist sie Kandidatin für die MS-World-Wahl in Las Vegas. Wie sie das geschafft hat.

Auf den Laufstegen von New York, Paris, Berlin und Mailand, bei Shootings unter Wasser oder Events wie den Filmfestspielen in Cannes: Sarah Larissa Bruns reist für ihren Traumjob um die Welt. Die 19-Jährige aus Bislich lebt ein Leben zwischen Jetset und bodenständiger Handwerksarbeit. Denn ihr Vater betreibt ein Heizungs- und Sanitärunternehmen und nach ihrem Fachabitur hat sie begonnen, im familiären Betrieb mitzuarbeiten. Gleichzeitig hat sie mit der Volljährigkeit auch ihren Traum vom Modeln verwirklicht.

Vor etwa einem Monat erreichte das junge Model die Nachricht, dass sie Deutschland im MS-World-Schönheitswettbewerb in Las Vegas vertreten darf. „Für die Kandidatur bei der MS-World wird man ausgewählt“, berichtet sie. „Für jedes Land steht eine Anzahl von Mädchen zur Auswahl und für Deutschland bin ich es geworden.“ Zur Vorbereitung für den Schönheitswettbewerb, der am 20. August beginnt, gehört neben der Arbeit an ihrer Fitness auch die Planung ihrer Outfits, Frisuren und des Make-ups. Und auch der Aufenthalt in den USA selbst will organisiert werden.

Von Bislich nach New York

„Ich habe das Glück, dass es nicht mein erstes Mal in den Staaten ist, deshalb habe ich auch schon ein Visum“, erzählt Sarah Larissa Bruns. In Las Vegas wird sie sich für den Wettbewerb auf verschiedenen Arten präsentieren, unter anderem bei einem Bikiniwalk und einem Kleid, das Deutschland repräsentieren soll. Das passende Kleid hat sie bereits gefunden, allerdings muss es noch „eingedeutscht“ werden. Ursprünglich sollte es ein Dirndl werden, aber die Befürchtung war, dass das zu wenig pompös sein könnte.

Obwohl sie sich sehr auf den Wettbewerb freut, ist sie fast aufgeregter wegen des langen Fluges. Denn was das Modeln angeht, ist sie mittlerweile geübt. Meistens läuft Sarah Larissa Bruns für bestimmte Labels, die vor allem in Amerika bekannt sind. Dazu gehören Bless by Bless oder die deutsche Designerin Pia Bolte, die übrigens auch schon Kleidungsstücke mit Drucken von Bildern der Bislicherin vertreibt. Auch für vietnamesische Marken ist sie schon gelaufen. Das größte Highlight für sie war bisher ihr Walk auf dem langen Laufsteg des Perfect Runways in München für Pia Bolt und „natürlich New York“. Die Reise in den Big Apple mit 18 Jahren war ihre erste Solo-Reise überhaupt.

Sarah Larissa Bruns spricht neben Deutsch und Englisch auch Polnisch und etwas Russisch. Ihre Mutter ist Polin. „Meine slawischen Wurzeln sind mir sehr wichtig. Das versuche ich auch auf meinen Bildern zu repräsentieren“, sagt sie. Dabei sind ihre Eltern eigentlich immer an ihrer Seite. Wenn nicht in persona, dann wenigstens digital. Sie haben sich dazu extra einen Instagram-Account zugelegt, um das Treiben ihrer Tochter auf dem internationalen Parkett miterleben zu können. „Ohne meine Eltern würde ich das alles gar nicht schaffen“, sagt Sarah Larissa Bruns.

Bisher managt sie ihre Karriere selbstständig – mit der Unterstützung ihrer Eltern natürlich. Wenn sich eine passende Model-Agentur finden würde, würde sie sich, wie sie sagt, über eine Zusammenarbeit freuen. Außerdem fasst sie für die Zukunft noch weitere ehrgeizige Ziele ins Auge. Sie würde beispielsweise gerne eine eigene Mode-Kollektion auf den Markt bringen. „Wenn man uns Models auf den Laufstegen in den Outfits sieht, könnte man meinen, dass es die auch in Überlänge zu kaufen gibt“, sagt sie. Das sei meistens nicht so.

Zwischen Laufsteg und Baustelle

Ihrem Vater ist es wichtig, dass sie trotz ihres Lifestyles auf dem Boden der Tatsachen bleibt. Dazu ist die Arbeit im eigenen Betrieb genau das Richtige. Als Hauptjob könnte Sarah Larissa Bruns sich die Arbeit auf dem Bau übrigens nicht vorstellen, aber als Nebenjob freut sie sich, wenn sie helfen kann und es hat ihr auch schon im Model-Business geholfen. „Einmal war ich in einem Model-Apartment, und meine Tür ging nicht zu. Da habe ich einfach die Dichtung entfernt und sie ließ sich wieder schließen“, erzählt sie. Weil sie kurz vorher bei der Montage gelernt hatte, wie man Türen einbaut, war das für sie kein Problem. Auch Schwierigkeiten mit einem schlecht schließenden Fenster in einem Hotel in Berlin hat sie leicht selbst gelöst.

„„Dass mein Leben einmal so aussehen würde, hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können““

Sarah Larissa Bruns

Einen anderen Job zu finden, der mit dem Model-Dasein vereinbar wäre, wäre auch schwergefallen. „Manchmal kriegt sie Anrufe für einen Job und dann muss sie sofort los“, berichtet Vater Thomas Bruns. Wenn sie eine, zwei oder drei Wochen vorher Bescheid bekommt, dann sei das Glück. Er wurde so richtig mit dem Modelfieber infiziert, als er seine Tochter auf dem Laufsteg in Paris gesehen hat. Das Bislicher Model teilt ihr Leben auch auf ihrem Instagram-Account, auf dem sie in Zukunft noch mehr Einblicke hinter die Kulissen und in ihre Welt zeigen möchte.

Viva Las Vegas

„Dass mein Leben einmal so aussehen würde, hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können“, erinnert sie sich. Das Model bezeichnet ihr eigenes Leben als „magisch“. Sie hat es durch die Unterstützung ihrer Eltern dahin geschafft, wo sie jetzt ist, vor allem aber auch durch ihren Einsatz und ein Quäntchen Glück. Wie an dem Tag, als sie in Spanien zufällig angesprochen wurde, ob sie spontan bei einem Werbedreh mitmachen möchte. Das Modeln sei ihr Leben und auch wenn dadurch das ein oder andere zu kurz kommt, liebt sie es und kann sich auch keinen anderen Weg vorstellen. Und nach den vielen Orten, die sie in diesem Jahr schon besucht hat, heißt der nächste Stopp jetzt: Las Vegas.