Wesel. Ein modernes Wundzentrum im soll die Wundversorgung in Wesel verbessern. Was es umfasst und welche Vorteile Patienten durch das neue Angebot haben.
Seit 20 Jahren kümmert sich Ulla Wansing, die zertifizierte Wundexpertin im Evangelischen Krankenhaus, um die Versorgung von Wunden. „Ich arbeite seit 45 Jahren in diesem Haus“, so Wansing, die gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Olaf Hansen das stationäre Wundzentrum aufgebaut hat. Die Weiterentwicklung zum ambulanten Wundzentrum im Haus sei eine logische Schlussfolgerung, denn das Fachpersonal weiß: „Wundversorgung bedeutet nicht nur Pflaster aufkleben.“
Das neue Wundzentrum am EVK ist seit 1. Juni in Betrieb
Die neue Einrichtung übernimmt seit dem 1. Juni die ambulante Versorgung von chronischen und schlecht heilenden Wunden. Nach Einschätzung der Experten können 80 Patienten im Zentrum versorgt werden. 45 Patienten werden seit der Eröffnung behandelt, die ein -bis dreimal wöchentlich zur Behandlung in das ambulante Wundzentrum im Haus „Kiek im Busch“ kommen. Wie Ulla Wansing berichtet, habe man in der stationären Versorgung festgestellt, dass bei Entlassung bei einer Vielzahl der 880 Patienten im Vorjahr eine optimale Wundversorgung nicht gesichert gewesen sei.
Nun wird diese Versorgungslücke geschlossen. „Viele dieser Wunden müssen nachversorgt werden, doch im ländlichen Bereich ist es schwierig, Pflegedienste zu finden, die bereit sind, lange Wege zu fahren“, so Wansing aus Erfahrung. Dabei treten chronische Wunden auch im Kreis Wesel immer häufiger auf. Nicht nur ältere Menschen leiden darunter – oft jahrelang, was eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeute. Das Konzept des neuen Zentrums, welches im Erdgeschoss des Seniorenhauses errichtet wurde, basiert auf einer umfassenden und qualitätsgesicherten Versorgung, zu der die phasengerechte Wundversorgung, kausale Therapien sowie Patientenschulungen gleichermaßen gehören.
Fachpersonal übernimmt in Wesel die Wundversorgung
Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der schonenden Wundreinigung, die sowohl ultraschall-assistiert als auch durch Hydrotherapie mit sterilem Wasserfilter erfolgen kann, und einem individuell angepassten Schmerzmanagement. Auch haben alle Pflegekräfte im Wundzentrum eine Fachweiterbildung absolviert und sind ausgewiesene Experten im Wundmanagement, die sich jetzt der chronischen oder schlecht heilenden Wunden wie offene Beine oder Diabetischen Fußsyndrom annehmen.
„Unser Ziel ist es dabei immer, nicht nur die Wunde zu versorgen und zur Abheilung zu bringen, sondern auch Rückfälle zu vermeiden und die Patienten dahingehend zu beraten und zu begleiten“, fasst Leitung Ulrike Zellmann zusammen. Ein weiterer Vorteil des Zentrums sind die kurzen Wege für weitere Diagnostik und die enge Zusammenarbeit mit den für die Therapie verantwortlichen Ärzten.
Öffnungszeiten Wundzentrum
Termine müssen vorab telefonisch 0281-1063830 vereinbart werden. Unter dieser Nummer sind die Wunderversorger für Notfälle an sieben Tage in der Woche für 24 Stunden erreichbar. Das Wundzentrums ist Montag und Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr geöffnet.
Für die Behandlung benötigen Patienten eine ärztliche Versorgung für die häusliche Krankenpflege und sie sollten Befunde und falls vorhanden Entlassungsbriefe sowie zuletzt verwendete Verbandsmaterialien ebenfalls mitbringen.