Wesel. Vor dem Marien-Hospital in Wesel wird am Wochenende eine riesige und begehbare Gebärmutter aufgestellt. Was hinter der besonderen Aktion steckt.
Es ist sechs mal sieben Meter groß und dürfte am Samstag, 29. Juni, für erstaunte Blicke von Passanten in Wesel sorgen: das begehbare Modell einer Gebärmutter. Das Marien-Hospital veranstaltet dann von 10 bis 14 Uhr seinen „Tag der Onkologie“, um über Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Krebserkrankungen zu informieren. Zu den Höhepunkten im Programm gehört dabei das riesige Gebärmutter-Modell, das von einer Fachfirma erstellt wurde, um mögliche Erkrankungen plastisch darzustellen. Es wird auf dem Vorplatz des Krankenhauses aufgebaut, Ärztinnen und Ärzte aus dem gynäkologischen Krebszentrum beantworten die wichtigsten Fragen.
Hintergrund des Aktionstages ist eine Auszeichnung, die das Marien-Hospital kürzlich erhalten hat. Das seit acht Jahren bestehende Niederrheinische Zentrum für Tumorerkrankungen (NZT) wurde in diesem Jahr erstmals als Onkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Unter dem Dach des NZT arbeiten insgesamt sechs zertifizierte Zentren, unter anderem in den Fachbereichen Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Mehr als 1000 Patientinnen und Patienten werden hier pro Jahr behandelt.
„Mit dem Tag der Onkologie möchten wir der Bevölkerung die enormen Fortschritte der Krebsmedizin verdeutlichen, die vielen Menschen Mut machen“, betont Professor Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Leiter des Zentrums und für Chefarzt der Klinik für Inne Medizin 2, Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie am Marien-Hospital.
Aktionstag am Marien-Hospital: OP-Roboter ausprobieren
Zu diesen Fortschritten gehört ganz sicher der OP-Roboter Da Vinci, der seit einigen Monaten im Krankenhaus bei Operationen zum Einsatz kommt. Mit ihm können Chirurgen extrem präzise arbeiten – und am Aktionstag haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, eine Simulation ausprobieren.
Zudem will das Krankenhaus am Samstag mit Vorträgen, Workshops und Informationsständen weitere Einblicke geben. So sprechen Expertinnen und Experten des Marien-Hospitals unter anderem über Vorsorge bei Prostatakrebs, Brustgesundheit, neue Behandlungsmethoden in der Krebstherapie und Ernährung bei einer Chemotherapie. Außerdem berichtet ein Patient des NZT über seine Erfahrungen mit der Krankheit.
Wer möchte, kann am Samstag auch etwas für die eigene Gesundheit tun und die Vorsorgemöglichkeiten nutzen. Angeboten werden sogenannte Bia-Messungen, Ernährungsberatung, Blutzuckerbestimmung, Messung von Puls und Blutdruck, Test auf Blut im Stuhl, Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust sowie Stoma-Beratungen. Zudem ist es möglich, endoskopische Untersuchungen selbst vorzunehmen.