Wesel. Innovationscampus statt Niederrheinhalle: Der Stadtrat will eine Absichtserklärung mit den Hochschulen Rhein-Waal und Ruhr-West unterzeichnen.

Die Stadt Wesel steht vor einer bedeutenden Entwicklungsmöglichkeit: Die nächsten Schritte zur Gründung des Innovationscampus Nachhaltigkeit und Logistik sollen auf den Weg gebracht werden. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal, der Hochschule Ruhr West und Unternehmen der Region soll an der Stelle der heutigen Niederrheinhalle ein Zentrum entstehen, das Wirtschaft, Wissenschaft und Bürger vereint. Der Stadtrat wird am Dienstag, 25. Juni, über die nächsten Schritte dieses Projekts entscheiden.

„Ein besonderer Dank geht an unseren Beigeordneten Rainer Benien, unseren Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf und das Hattinger Büro, die dieses ambitionierte Projekt maßgeblich vorantreiben“, lobt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. „Sie leisten eine tolle Arbeit und haben alle relevanten Akteure hinter dieser wegweisenden Idee versammelt. Ohne ihr Engagement und ihre Expertise wären die nächsten Schritte zur Umsetzung des Innovationscampus nicht möglich.“

Auch Rainer Benien ist überzeugt: „Der Innovationscampus ist ein wichtiger Meilenstein für Wesel als Wirtschaftsstandort. Wir holen die Wissenschaft direkt in unsere Stadt und schaffen eine Plattform, die den Austausch zwischen Unternehmen, Hochschulen und der Stadtgesellschaft fördert. Dies stärkt nicht nur unsere wirtschaftliche Basis, sondern erhöht auch die Attraktivität Wesels für Fachkräfte und Unternehmen.“ Die Hochschulen Rhein-Waal und Ruhr West spielen eine zentrale Rolle in diesem Projekt.

Innovationscampus Wesel: Zusammenarbeit auf allen Ebenen

„Der Innovationscampus bietet uns als Hochschule Rhein-Waal die Möglichkeit, enger mit den Unternehmen der Region und der Gesellschaft in den Austausch zu treten. Mit dem Thema Nachhaltigkeit und Logistik werden wichtige Themenfelder unserer Hochschule aufgegriffen“, sagt Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Wesel und der Hochschule Rhein-Waal – davon werden alle profitieren. Da viele unserer Studierenden aus dem Kreis Wesel kommen, finde ich es besonders schön, dass wir uns nun auch direkt vor Ort einbringen können“, sagt Prof. Dr. Susanne Staude, Präsidentin der Hochschule Ruhr West.

Ratentscheidung

Seit einigen Jahren berät der Stadtrat über den Neubau einer Veranstaltungshalle an der Niederrheinhalle. Der Rat hat am 20. Juni 2023 einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung das Vorhaben ausarbeitet. Mit der Umsetzung wurde die Hattinger Büro GmbH beauftragt. Zu den ersten Maßnahmen gehört ein gemeinsamer Förderantrag zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur in Wesel. Weiterhin ist die Gründung eines Fördervereins geplant. Dr. Matthias Hendrichs (Geschäftsführender Partner der Hattinger Büro GmbH) stellt die Ergebnisse am 25. Juni ab 16.30 Uhr im Rat vor.

Die Umsetzung des Projektes steht allerdings noch am Anfang: Der Stadtrat entscheidet nun erstmal darüber, ob eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Hochschule Rhein-Waal, der Hochschule Ruhr West und der Stadt Wesel unterzeichnet wird. Auch die regionale Wirtschaft begrüßt das Vorhaben. Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, erläutert: „Unsere Unternehmen brauchen innovative Forschung. Und motivierte Fachkräfte. Schön, dass Wesel gleich beides zusammenbringt. Über den Campus können die Betriebe mit den Studenten in Kontakt kommen. Logistik prägt und stärkt den Standort – mit innovativen Ideen auch in Zukunft.“ Viele Unternehmen aus Wesel haben mit einer Unterstützungszusage bereits ihre Absicht erklärt, den Innovationscampus Wesel aktiv zu begleiten.

Außerdem versetzt der Innovationscampus die Stadt in die Lage, Förderanträge für den Bau inklusive Veranstaltungsflächen vorzubereiten. Dieser soll nicht nur Raum für Forschung und Lehre bieten, sondern auch als multifunktionale Stadthalle für Veranstaltungen wie Schützenfeste, Karnevalsfeiern und Abi-Feiern dienen. Denn eine Voraussetzung für einen möglichen Bau ist, dass Fördermittel bewilligt werden.