Wesel. Bei der Suche nach einer Ursache für den Dammbruch ist der Isselverband fündig geworden. Die Arbeiten werden wohl noch Wochen dauern.
Nach dem Issel-Dammbruch am Sonntag an der Wurmflakstraße in Obrighoven wird die Straße wohl noch über Wochen gesperrt bleiben müssen. Das weggespülte Teilstück des Dammes, der laut Isselverband kein richtiger Deich, sondern eine Verwallung ist, wurde mit Sandsäcken abgedichtet und wird so schnell wie möglich zunächst provisorisch geschlossen, erklärt der Vorsitzende des Isselverbandes, Hans-Georg Haupt.
Inzwischen sind die Fachleute auch bei der Suche nach der Ursache für den Bruch ein Stück weitergekommen: Der unter der Issel verlaufende Kanal, der das Wasser der Drevenacker Landwehr aufnimmt, ist inzwischen weitgehend frei gelegt worden.
Wahrscheinlich gibt es mehr als eine Ursache für den Dammbruch
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Dabei zeigte sich, dass das Betonkastenprofil erheblich beschädigt ist, wie Haupt erklärt. Die fast 100 Jahre alte Leitung aus dem Jahr 1928 hat sich abgesenkt und ist gerissen, in der Folge ist sie dann unterspült worden. „Das ist ursächlich für den Dammbruch“, so Haupt. Möglicherweise sei es aber nicht die einzige Ursache, Wühltiere wie Nutrias und die starke Verwurzelung könnten ihren Teil beigetragen haben. Gerade die Nutrias, so Haupt, bereiten den Deichen immer wieder Probleme, obwohl sie stark bejagt werden.
Neue Rohre werden an der Issel verlegt
Nun wird der Isselverband Stahl- oder Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern in den defekten Düker ziehen. Wie lange das dauern wird, darüber wagt der Vorsitzende des Isselverbandes keine Prognose. „Wir wissen nicht, wann wir das Material bekommen.“ Bis ins neue Jahr hinein werden die Arbeiten sicherlich dauer. Das komplett weggespülte Straßenstück werde anschließend als letzte Maßnahme wieder hergestellt.
Die Gefahr einer Überschwemmung geht von dem Schaden im Isseldamm jedoch nicht aus, versichert Haupt. Die Bärenschleuse bleibt geöffnet, um den Wasserstand niedrig zu halten. Der Damm wird so bald wie möglich wieder aufgebaut, damit er auch einem möglichen Hochwasser Stand halten kann. Auch die Gefahr, dass an anderen Abschnitten des Flusses ein ähnlicher Schaden entsteht, ist laut Hans-Georg Haupt gering. Denn einen solchen Düker gibt nur an dieser Stelle.