Wesel. Das Niederrhein Filmfestival in Wesel wird fünf Jahre alt. Vor dem eigentlichen Festival soll es im Sommer eine Filmreihe in der Region geben.

Die „Oscars vom Niederrhein“ feiern in diesem Jahr ihr erstes kleines Jubiläum: Am 27. August soll die fünfte Ausgabe des Niederrhein Filmfestivals im Scala Kulturspielhaus in Wesel über die Bühne gehen. Filmemacherinnen und -macher können sich bereits mit maximal 30 Minuten langen Filmen für die drei zu vergebenden Preise bewerben. Die Beteiligung dürfte wieder hoch ausfallen, im vergangenen Jahr wurden rund 1300 Beiträge eingereicht, in Vor-Corona-Zeiten waren sogar es bis zu 1800.

Niederrhein-Filmfestival findet zum fünften Mal in Wesel statt

Die große Besonderheit des Weseler Festivals ist der grenzüberschreitende Charakter – es ist das erste seiner Art in der Grenzregion, das exklusiv niederländische Filme innerhalb eines Wettbewerbs auf deutschem Boden zeigt. Der Grundgedanke: lokal handeln, europäisch denken. „Das ist in Zeiten des Krieges in der Ukraine so aktuell. wie nie zuvor“, sagt Monika Stallknecht aus dem Organisationsteam.

Um den europäischen Gedanken zu fördern werden insgesamt drei Preise verliehen, die mit je 500 Euro dotiert sind: jeweils einen für Filme aus Deutschland und den Niederlanden sowie den Publikumspreis. Außerdem dürfen sich die Gewinnerinnen und Gewinner über die silberne Kopfweide als Auszeichnung freuen. Finanziell unterstützt wird das Festival dabei unter anderem von der Niederrheinischen Sparkasse.

Mit einem neuen Konzept wollen die Organisatoren in diesem Sommer noch mehr Menschen in Wesel und Umgebung für die Filmkultur begeistern. In den fünf Wochen vor dem eigentlichen Festival sind mehrere Filmvorführungen an unterschiedlichen Schauplätzen in der Region geplant. „Wir suchen dabei besondere Orte, die sich dafür eignen und an die man sonst nicht so einfach kommt. Wir freuen uns über Ideen und Vorschläge“, sagt Monika Stallknecht. Dabei kann es sich beispielsweise um private Räume handeln oder um leerstehende Betriebsflächen.

Bedingungen: Es sollten mindestens zehn Menschen dort Platz finden und die Örtlichkeit muss so weit abgedunkelt werden können, damit ein Film gezeigt werden kann. Die Auswahl ist nicht nur auf die Stadt Wesel beschränkt, möglich wären auch Orte in den umliegenden Kommunen. Zu weit weg sollte es allerdings nicht gehen.

Das Filmfestival möchte zu den Menschen in Wesel und Umgebung kommen

„Wir wollen das Kino zu den Menschen bringen“, sagt Festivalleiter Stephan Hanf. Insgesamt werden fünf Schauplätze gesucht, an denen die Gewinnerfilme der bisherigen Ausgaben des Niederrhein Festivals gezeigt werden sollen. „Wir schauen dabei auch, dass die Filme zu den Orten passen“, sagt Hanf. So sollen reale Biographien und Begebenheiten mit fiktiven Filmwelten verwischen.

Das Ziel hinter diesem, als „Spielnacht/Spelletjesavond“, bezeichneten Projekt: die Erhöhung der Aufmerksamkeit für die niederländische Sprache und Kultur sowie die Verstärkung der Zusammenarbeit in der Grenzregion. Mehr Menschen sollen bei einem gemeinsamen Kinoerlebnis für die mehrsprachige Filmszene begeistert werden. Dabei verfolgen die Organisatoren das Prinzip des „Pop-up-Kinos“, also ein kurzfristiges und provisorisches Kino, das vorübergehend in oft leerstehenden Räumen betrieben wird. Die Technik bringen die Expertinnen und Experten vom Filmfestival dabei natürlich mit.

Eine ganz konkrete Idee hatte das Team um Stephan Hanf bereits – ihm schwebte eine Vorführung im Weseler Fernsehturm vor. Doch daraus wird aus Sicherheitsgründen wohl nichts. Umso gespannter ist der Festivalleiter auf die Vorschläge der Menschen aus Wesel und der Umgebung.

Hintergrund: Mehr Infos zum Niederrhein Filmfestival

Wer sich als Filmemacher oder -macherinnen für das Festival bewerben möchte, kann seinen Beitrag ab sofort im Internet unter www.niederrheinfilm.de einreichen. Die für die Preise nominierten Filme werden dann am 27. August im Scala gezeigt. Der Eintrittspreis wird im Jubiläumsjahr von 6,50 Euro auf 5 Euro gesenkt. Wer einen interessanten Ort für das Pop-up-Kino vorschlagen möchte, nimmt per E-Mail (hello@niederrheinfilm.de) oder telefonisch unter 0176/47169761 Kontakt mit dem Festivalteam auf.