Wesel. Auf dem Hohe Mark Steig in Wesel dürfen sich Wanderer bald am reifen Obst bedienen. Damit soll der Wanderweg noch attraktiver werden.
Pflücken und probieren erlaubt! Unter diesem Motto hat der Regionalverband Ruhr (RVR) jetzt einen Nasch-Obst-Weg in Lackhausen eröffnet. Das vierhundert Meter lange Teilstück des Fernwanderweges Hohe Mark Steig Am Waymannshof ist gesäumt von Obstbäumen, an denen sich Wanderer beim Vorbeigehen ausdrücklich bedienen dürfen.
Im April dieses Jahres hat der RVR gemeinsam mit dem Land NRW den Hohe Mark Steig von Wesel bis Olfen eröffnet. Auf 137 Kilometern und in sechs Etappen verbindet er vielfältige Naturlandschaften und Sehenswürdigkeiten. Etappe 1 des Steigs führt Wanderer in Wesel auf über 23 Kilometer vom Auesee entlang der Rheinaue zum Schloss Diersfordt. Weiter führt der Weg durch den Diersfordter Wald und entlang des Heideweihers „Schwarzes Wasser“ bis nach Blumenkamp. Über Lackhausen und Obrighoven gelangt man bis zur Bärenschleuse.
Der Nasch-Obst-Weg als naturnaher Abschnitt des Hohe Mark Steigs ist ein wichtiges Merkmal für eine Zertifizierung als Qualitätsfernwanderweg durch den Deutschen Wanderverband (DWV), die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Der DWV sorgt für Qualität beim Wandern: dazu gehören neben einer wanderfreundlichen Ausschilderung Info-Stelen, Sitzbänke, Rastplätze und Schutzhütten. Entlang des Hohe Mark Steigs gibt es zahlreiche Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten sowie ÖPNV-Anbindungen.
Zertifizierung als Qualitätswanderweg
Mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ hat der DWV eine Qualitätsmarke geschaffen, die bundesweit anerkannt ist. Zur Eröffnung des Nasch-Obst-Weges betont Dr. Frank Dudda, Vorsitzender des RVR-Ruhrparlaments: „Wir schaffen Naturerlebnisse für jedes Alter und schonen gleichzeitig sensible Naturräume, wir fördern Tourismus und Naherholung und eröffnen Entwicklungschancen für kleinere und mittlere Unternehmen.“
Der Wanderweg mit seiner Ausdehnung von Wesel nach Olfen folge auch dem Trend, dass Aufmerksamkeit nicht mehr dem einzelnen Ort, sondern dem Raum geschuldet werde. Man stehe heute im Wettbewerb mit Metropolen, daher sei es wichtig, Potenziale einer Region darzustellen. „Wir erzählen eine neue Geschichte“, schwärmt der Kommunalpolitiker und meint, die Region habe das Zeug, die grünste Industrieregion der Welt zu werden. „Der Hohe Mark Steig wird einschlagen!“, ist er sicher.
Wanderweg zeigt die Natur und Landwirtschaft
Auch Landrat Ingo Brohl ist fest davon überzeugt, dass die Schönheit der Region eine Bereicherung für den Tourismus sei. Dazu gehöre auch die Landwirtschaft mit ihren Produkten, deren Herkunft ja manchem Stadtbewohner fremd sei.
Für Ulrike Westkamp, Wesels Bürgermeisterin, ist die anstehende Zertifizierung des Hohe Mark Steigs als Qualitätswanderweg wichtig für eine erfolgreiche Werbung um auswärtige Touristen. Das Hotel- und Gaststättengewerbe werde davon profitieren. Auch sie betont den pädagogischen Nutzen des Nasch-Obst-Weges, der die Gesundheitsbildung von Kindern lehrreich unterstützen kann.