Hamminkeln. Mit einer neuen Geschäftsführung soll das kulturelle Angebot breiter aufgestellt werden. Claudia Bongers freut sich auf ihre neue Aufgabe.

„Die Tür soll offen stehen“, erklärt Claudia Bongers fröhlich während ihrer offiziellen Vorstellung im Schloss Ringenberg. Seit dem 1. Mai ist sie nämlich neue Geschäftsführerin für den Kunst- und Kulturort Schloss Ringenberg und hat bereits ihr Büro bezogen.

Die ab Pfingstmontag 50-Jährige studierte in Marburg Kunsthistorik und ist bereits seit mehr als 20 Jahren im Weseler Kunstverein aktiv. Bis vor kurzer Zeit betrieb die gebürtige Weselerin zusammen mit ihrer Mutter noch das Café Minchen, welches nach 17 Jahren aber nicht mehr wieder öffnen wird. Um so gelegener kam für Claudia Bongers die Ausschreibung für ihre neue Aufgabe.

Bürgernähe

Gemeinsam mit der Stadt Hamminkeln hat Bongers das Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort den Standort Schloss Ringenberg wieder näher zu bringen. „Ich freue mich auf den Austausch mit den Hamminkelnern sowie auch mit allen Kunst- und Kulturinteressierten“, so Bongers.

Die erste Ausstellung unter neuer Geschäftsführung heißt Mobilia. Mit Wilko Austermann und acht weiteren Künstlern will man ab dem 25.5. alte Möbel zu Kunstobjekten werden lassen. Genauere Infos zur Ausstellung sollen aber noch folgen.

Aufruf zur Teilnahme

Am 2. Juni soll im Schloss eine sogenannte Interessenbekundungsveranstaltung stattfinden. Hierzu sollen Leute aus der Region aus den Bereichen Kunst und Kultur, aber auch Unternehmen und generell alle Interessierten eingeladen werden, um sich über die Potenziale des Ortes auszutauschen. So sollen Ideen gesammelt und geschaut werden, wer alles an dem Kulturort mitpartizipieren will.

Claudia Bongers hat ihre Abschlussarbeit im Kunsthistorik-Studium über barocke Gebäude geschrieben.
Claudia Bongers hat ihre Abschlussarbeit im Kunsthistorik-Studium über barocke Gebäude geschrieben. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Bürgermeister Bernd Romanski kann sich beispielsweise vorstellen, das Thema Heiraten im Schloss Ringenberg noch stärker in den Blick zu nehmen. Er begrüßte die Geschäftsführerin am Freitag herzlich und mit Blumenstrauß in ihrer neuen Funktion. Für ihn ist die Öffnung des Hauses ein wichtiger Punkt: „Man muss ganz ehrlich sagen, dass das Schloss Ringenberg in Kunstkreisen sehr bekannt ist, aber hier in der Umgebung bei den Leuten kaum Interesse geweckt hat“, so der Bürgermeister.

Förderung „Dritte Orte“

Das soll nun geändert werden und wird auch durch das Land NRW gefördert. Für drei Jahre erhielt die Stadt Hamminkeln die Förderung „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ und somit Gelder in Höhe von 450.000 Euro.

Rita Nehling-Krüger, Fachdienstleitung des Bereichs Bildung, Sport, Jugend und Kultur, betont die Neuausrichtung ebenfalls: „Das Schloss war lange ein Ort der Hochkultur und soll nun aber auch ein niederschwelligeres Angebot bieten.“ Es soll eine Begegnungsstätte geschaffen werden, welche die breite Masse anspricht. Und seit Claudia Bongers dem Kulturort einen neues Gesicht gegeben hat und die Tür schon häufiger offen stand, habe man auch schon einen Unterschied gemerkt. „Wir hatten in den letzten Wochen schon einige Besucher, die spontan vorbeikamen und sich das Schloss ansahen“, so Nehling-Krüger.