Hamminkeln. Das Kabarett-Ensemble „Storno“ eröffnete am Dienstagabend die 39. Marienthaler Abende. Organisatoren freuen sich über Ende der Beschränkungen.

Die „Marienthaler Abende – Weltstadtkultur auf dem Dorfe“ sind seit nunmehr knapp vier Jahrzehnten fester Bestandteil des Kulturkalenders der Region. Am Dienstag wurde die 39. Ausgabe eröffnet – die Vorbereitungen trafen wie immer die vielen freiwilligen Helfer des Kulturkreises Marienthal: die Wiese mähen, Stühle stellen, Bühne, Beleuchtung und Tontechnik aufbauen, Getränke kaltstellen. Karl-Heinz Elmer, Geschäftsführer des Kulturkreises, zeigt sich erleichtert über den Wegfall der Corona-Einschränkungen: „In den vergangenen zwei Jahre war es wirklich schwierig.“

Aber in dieser Saison kann man wieder durchstarten, die gut 420 Karten für „Storno“ waren innerhalb weniger Tage ausverkauft. Harald Funke, Thomas Philipzen und Jochen Rüther - mittlerweile seit beinahe 20 Jahren zusammen auf Tour - eröffneten wie schon im vergangenen Jahr die Kulturreihe, die noch bis 24. August an insgesamt zehn Abenden Künstler auf die Bühne zwischen den Maisfeldern holt.

Marienthaler Abende: Keine Unbekannten auf der Kulturwiese

Die drei Storno-Herren sind für die Fans der Kulturwiese in Hamminkeln keine Unbekannten. Bereits zum vierten Mal brillierten sie hier vor ausverkauftem Haus mit ihrem Feuerwerk aus herrlichen Grimassen (Funke), geradezu überschäumender Quirligkeit (Philipzen) und faktengeerdeter Seriosität (Rüther).

Wie schon in den Vorjahren sollte auch diesmal wieder keiner der ‚üblichen Verdächtigen‘ ungeschoren davonkommen: Putin „und seine Lieblingscousine Trump“, Orban, AfD, Lauterbach als Dauergast bei „Mr. Laber Laber“ Lanz und Marine Le Pen. Als Running Gag des Abends war zwar eigentlich „Marie-Agnes Strack-Zimmermann und ihre Haubitzen“ geplant, aber als Philipzen Christian Lindner aus Versehen mal eben als Wirtschaftsminister zu den Linken packte, ergriffen er und Kollege Funke diese Chance und kalauerten erstmal über diesen Versprecher.

Rüther ermahnte das sich vor Lachen biegende Publikum: „Sie lachen hier unter Ihren Möglichkeiten!“ Der überaus gelungene Kabarett-Abend war eine schier nicht enden wollende Abfolge von Gags und guter Musik, Showeinlagen und - gleichsam als Erdung zwischendurch - Rüther mit ein paar ernsten Fakten. Als dann deutlich nach 22.30 Uhr Schluss sein sollte, forderte das Publikum rhythmisch klatschend ‚Zugabe‘ und so persiflierten Philipzen am Klavier als Udo Lindenberg und Funke als Herbert Grönemeyer den Song „Cello“.